Die schrecklichen Attentate in Brüssel dominieren nach wie vor die Meldungen in nahezu allen Medien. Wie von vielen Menschen, so sind auch unsere Gedanken bei den Angehörigen der Opfer in diesen schweren Tagen. Mittlerweile wurde bestätigt, dass der Islamische Staat (IS) die Verantwortung für die Attentate übernommen hat. In einigen Medien wurden auch Aussagen des IS zitiert, jedoch meist unvollständig. Der IS zeigt sich da deutlich offener in seinen Posts in den sozialen Medien. Auf Twitter konnte man z.B. folgendes Bekenntnis des IS auf Arabisch lesen:
Das Kommende ist noch schrecklicher und bitterer.
O Anbeter des Kreuzes!

Diese Drohung zeigt, dass die Attentate in Paris und Brüssel für den IS nur der Anfang sind. Und sie zeigt auch, dass ganz gezielt die „Anbeter des Kreuzes“, also die Christen bzw. die westliche Welt als christliches Abendland, das Ziel des Islamischen Staates (IS) sind. Diese Tatsache alleine demonstriert schon die religiöse Motivation der Terroristen. Aber auch in den islamischen Endzeiterzählungen finden sich mehrere Prophezeiungen von Mohammed, die aussagen, dass die Muslime Europa erobern würden. „Ihr werdet mit Arabien kämpfen und Allah wird euch erlauben, es zu erobern. Dann werdet ihr mit Persien kämpfen und Allah wird euch erlauben, es zu erobern. Dann werdet ihr mit Rom (Europa) kämpfen und Allah wird euch erlauben, es zu erobern.“ (Muslim Nr. 6930)

In diesem Zusammenhang ist es nicht verwunderlich, dass Anhänger des IS demonstrativ in vielen europäischen Städten, darunter vor dem Petersdom in Rom, die islamische schwarze Fahne (das Kampfsymbol der Dschihadisten) zeigen. Und auch der Pressesprecher des IS, Al-Adnani, drohte bereits mehrmals mit Angriffen auf den Westen.

Dass der IS zumindest in Teilen der arabischen Welt durchaus als muslimische Organisation akzeptiert wird, zeigte sich in einer Umfrage in der arabischen Zeitung Al-Hayat vom September 2014, in der 92 Prozent der Saudis der Aussage zustimmten, dass der IS mit islamischen Werten und dem islamischen Gesetz vereinbar sei. Ganz anders klingt es hingegen nach wie vor in den westlichen Medien, in denen stets behauptet wird, der IS-Terror habe nichts mit dem Islam zu tun. Der IS und andere Islamisten berufen sich aber bei ihren Taten auf die Grundlagen des Islam: den Koran und die Sunna. Und sie werden in ihrer Sicht von zahlreichen Menschen unterstützt. Dieser Tatsache muss einfach ins Auge geblickt werden – auch wenn der Umkehrschluss, dass alle Muslime Terroristen seien, ebenso falsch ist.

Von Ralph Toscan