In Pakistan häufen sich alarmierende Berichte über Fälle von Zwangskonvertierung und Zwangsverheiratung zum Islam. Sie betreffen Mädchen aus christlichen und hinduistischen Minderheiten. UN-Experten äussern in einer kürzlich veröffentlichten Medienmitteilung Besorgnis über den Mangel an Schutz für diese Mädchen.

In den vergangenen Monaten wurden mehrere Vorfälle gemeldet, bei denen Mädchen aus christlichen und hinduistischen Gemeinschaften unter Druck gesetzt, bedroht, eingeschüchtert oder sogar physisch angegriffen wurden, um sie zur Konvertierung zu zwingen. Teils wurden die Mädchen und junge Frauen entführt und dazu gezwungen, muslimische Männer zu heiraten. Die Experten weisen auf konkrete Fälle wie das tragische Schicksal von Mishal Rasheed hin, einem jungen Mädchen, das gewaltsam entführt, sexuell missbraucht und zur Konversion gezwungen wurde.

1000 Mädchen pro Jahr zur Konversion gezwungen

Jedes Jahr werden in Pakistan etwa 1000 christliche und hinduistische Mädchen gewaltsam zum Religionswechsel gezwungen. Die UN-Experten kritisieren, dass diese Verbrechen oft ungestraft bleiben und sogar von den Gerichten unter Verweis auf Religionsgesetze bestätigt werden. Sie fordern Pakistan auf, die Täter vor Gericht zu stellen und den gesetzlichen Schutz gegen Kinder-, Früh- und Zwangsverheiratung, Entführung und Handel mit Minderheitenmädchen durchzusetzen, um die internationalen Menschenrechtsverpflichtungen des Landes einzuhalten. Zudem appellieren sie an die pakistanischen Behörden, Gesetze zu erlassen und durchzusetzen, um sicherzustellen, dass Ehen nur mit freier und vollständiger Zustimmung der künftigen Ehepartner geschlossen werden. Das Mindestalter für die Eheschliessung soll ausserdem auf 18 Jahre angehoben werden, so der dringende Appell.

Die zunehmende Zahl von Berichten über Zwangskonvertierungen in Pakistan wirft ein beunruhigendes Licht auf die Situation der religiösen Minderheiten im Land und ruft nach dringenden Massnahmen, um ihre Rechte und Sicherheit zu schützen.

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