Geschlechtsverändernde Therapien und Operationen an Kindern und Jugendlichen sind umstritten. Längst weisen kritische Wissenschaftler und Jugendpsychiater darauf hin, dass Geschlechtsverunsicherung bei vielen Kindern- und Jugendlichen ein vorübergehendes Phänomen ist. Eine niederländische Langzeitstudie belegt nun empirisch, dass sich Geschlechtsverunsicherung bei den meisten jungen Menschen „auswächst“.

Das Thema Transgender ist in aller Munde. Angeheizt durch eine Lobby, die viel mediale Unterstützung erfährt, können Kinder und Jugendliche in der Schweiz und in Deutschland immer früher ihr Geschlecht ändern. Der Deutsche Bundestag hat am 12. April 2024 das „Selbstbestimmungsgesetz“ angenommen. Bereits 14-Jährige dürfen nun über eine Änderung ihres Geschlechtseintrags und ihres Vornamens entscheiden. Transgender im Kinder- und Jugendalter wird zu einem Mythos hochstilisiert, der weder angezweifelt noch kritisiert werden darf. Die am 17. Februar 2024 publizierte, niederländische Langzeitstudie „Entwicklung der geschlechtsspezifischen Unzufriedenheit im Jugend- und frühen Erwachsenenalter“ klassifiziert diesen Trend nun als bedenklich. Die in den „Archives of Sexual Behavior“ veröffentlichten Ergebnisse belegen, dass Geschlechtsverunsicherung im Kindes- und Jugendalter in den allermeisten Fällen eine vorübergehende Phase darstellt.

Je älter, desto weniger Geschlechtsverunsicherung

Forscher der Universität Groningen untersuchten für die Studie über einen Zeitraum von 15 Jahren 2772 Jugendliche zwischen elf und 26 Jahren. Die Studienteilnehmer entstammten einer Stichprobe, die sowohl klinisch wie auch für die holländische Bevölkerung repräsentativ ist. Die Kinder und Jugendlichen wurden während der Studiendauer sechsmal gefragt, ob sie gerne dem anderen Geschlecht angehören würden. 78 Prozent der Befragten zeigten weder als Jugendliche noch als Erwachsene Unzufriedenheit mit dem eigenen Geschlecht. 19 Prozent berichtete im Jugendalter über Geschlechtsunzufriedenheit, jedoch nicht mehr im frühen Erwachsenenalter. Bei lediglich zwei Prozent stieg die Unzufriedenheit im Laufe der Zeit an. Generell scheint Geschlechtsverunsicherung gekoppelt zu sein mit mangelnder Selbstsicherheit und labiler psychischer Gesundheit.

Die Kernaussage der sechsmaligen Befragung lässt sich somit wie folgt zusammenfassen: Zweifel an Identität und Geschlecht kommen insbesondere in der Pubertät häufig vor, gehen bei psychisch gesunden jungen Menschen jedoch von alleine wieder vorbei. Dass sowohl in der Schweiz wie auch in Deutschland an einer stetig zunehmenden Anzahl von Kindern und Jugendlichen noch immer geschlechtsverändernde Eingriffe vorgenommen werden, ist aufgrund dieser Erkenntnisse ein Skandal.

Kritik an TGNS-Leitfaden

Ebenfalls kritisiert werden muss im Licht der neuen Studie auch der Leitfaden, den das Transgender Netzwerk Schweiz (TGNS) an Schweizer Schulen und Bildungseinrichtungen verbreitet. Wie Zukunft CH in einem offenen Brief an das EDI sowie an die kantonalen Bildungsdepartemente kritisierte, vertritt der Leitfaden unwissenschaftliche Ansätze. Statt verunsicherten jungen Menschen ein breites Angebot an Hilfe anzubieten, empfiehlt das TGNS, Kinder und Jugendliche in ihrer noch unreifen Selbsteinschätzung zu bestätigen und bei geschlechtsverändernden Massnahmen zu unterstützen. Bedauerlicherweise befolgen nicht wenige Schweizer Schulen die Empfehlungen des TGNS-Leitfadens – teilweise sogar gegen den Willen der Erziehungsberechtigten, wie die Elternvereinigung AMQG berichtet.

Identitätskrisen in der Adoleszenz normal

Die Verfasser der niederländischen Studie schreiben: „Die Ergebnisse der aktuellen Studie könnten Jugendlichen dabei helfen zu erkennen, dass es in diesem Alter normal und auch relativ häufig ist, Zweifel an der eigenen Identität und der eigenen Geschlechtsidentität zu haben.“ Die Erkenntnis, dass geschlechtsspezifische Unzufriedenheit in der frühen Adoleszenz häufig vorkommt, könnte insbesondere Medizinern, die hauptsächlich mit betroffenen Kindern und Jugendlichen arbeiten, neue Perspektiven eröffnen. Der umfassendere Überblick über die Bandbreite der Entwicklungsmuster der Geschlechtsidentität in der Allgemeinbevölkerung und bei Kindern in jugendpsychiatrischer Betreuung fordert klar zu mehr Differenzierung und Zurückhaltung in der Behandlung auf.

Deutsches Selbstbestimmungsgesetz ist eine Katastrophe

Vor dem Hintergrund der Studie muss noch ein weiterer Blick auf das deutsche Selbstbestimmungsgesetz geworfen werden. Laut diesem ist der Geschlechtseintrag eines Menschen künftig „nur vom Geschlechtsempfinden der antragstellenden Person abhängig“. Dass ein Empfinden generell von sehr vielen Faktoren abhängt, dürfte jedem klar sein. Dass das Geschlechtsempfinden konkret im Laufe eines Lebens schwanken kann, belegt die Studie. Das Gesetz behauptet, dieser Tatsache dadurch Rechnung zu tragen, dass Erwachsene nach einer Sperrfrist von einem Jahr ihren Geschlechtseintrag erneut ändern können. Diese Sperrfrist gilt jedoch explizit nicht für Jugendliche. Bedeutet das nun, dass Minderjährige ihren Geschlechtseintrag nur einmal ändern können – oder beliebig oft? Beides wäre verheerend. Eine einmalige Änderungsmöglichkeit erzeugt den Druck, bei der Entscheidung bleiben zu müssen, auch wenn sich die Geschlechtsverunsicherung legt. Beliebig häufige Änderungsmöglichkeiten stellen den Jugendlichen vor die permanente Frage, für welches Geschlecht er sich nun entscheiden möchte.

Dieses katastrophale neue Gesetz steht damit im Widerspruch zur aktuellen Forschungslage, die klar belegt, dass Jugendliche vor allem eines brauchen: eine normale Entwicklung in ihrem eigenen, naturgegebenen Körper.

Um Kinder und Jugendlich vor fehlerhaften Trans-Diagnosen und deren irreversiblen Folgen zu schützen hat Zukunft CH das sechsseitige Infobulletin „Im Fokus ‚Trans‘-Kind“ sowie das ausführlichere Infodossier „Transkind: Im falschen Körper geboren?“ erstellt. Beide können, auch in grösseren Verteilmengen, über das Bestellformular oder unter Tel. 052 268 65 00 bestellt werden. (Bestellungen aus dem Ausland nur bei Übernahme des Portos)