Das Zürcher Stimmvolk hat die Volksinitiative „Ja zur Mundart im Kindergarten“ am 15. Mai 2011 überraschend mit 53,9 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Schweizerdeutsch ist damit die alleinige „Standardsprache“ in der Übergangsstufe vom Aufwachsen im Elternhaus zum auswärtigen Schülersein. Dieses Abstimmungsresultat spaltet die Zürcher Bevölkerung. Es setzt auf jeden Fall deutliche Zeichen zum Erhalt traditioneller Schweizerischer Kultur, zur Abgrenzung gegenüber ökonomischen und europolitischen Forderungen und trägt dem Umstand Rechnung, dass Hochdeutsch für alle schweizerdeutsch aufwachsenden Kinder die erste Fremdsprache darstellt und von vier- bis sechsjährigen Kindern keinesfalls in allen Situationen gesprochen werden kann und will. Thomas Ziegler, Präsident des überparteilichen Initiativkomitees ist denn auch sehr glücklich über das Ergebnis und meint: „Schweizerdeutsch hat eine besondere Stellung unter den Dialekten weltweit und ist Teil unserer Kultur. Wir wollen, dass dies so bleibt.“ Mühe mit dem Volksentscheid bekunden Anton Strittmatter vom Schweizer Lehrerverband und Erziehungsdirektorin Regine Aeppli (SP).