Kurz vor dem „Marsch fürs Läbe 2023“ forderte das Marsch-Komitee National- und Ständeratskandidaten auf, bei einem Pro-Life-Rating zum Lebensschutz in der Schweiz Stellung zu beziehen. Das Portal gibt den Kandidaten die Möglichkeit, Wählerstimmen mit ihrer Pro-Life-Haltung zu gewinnen. 99 Kandidaten nutzten bereits die Möglichkeit, ihre Karten in Bezug auf den Lebensschutz offen auf den Tisch zu legen.

Der Marsch fürs Läbe macht es mit seinem Pro-Life-Rating einfacher, diejenigen Politiker zu wählen, deren politische Ziele die Perspektiven für Mütter, Väter und Kinder – über den Anfang des Lebens hinaus – einschliessen. Das Rating beleuchtet unter anderem die Situation von Müttern und Vätern in Konflikten, Unterstützungsmöglichkeiten sowie Aufklärung über mögliche Folgen der Abtreibung für Frauen. Damit soll nicht nur die Grundhaltung der betreffenden Politiker, sondern auch ihre Bereitschaft, sich konkret für Hilfestellung und Prävention einzusetzen, offengelegt werden.

Liberale Abtreibungsgesetze fördern die Gleichgültigkeit

Regelmässig erklären die Befürworter liberaler Abtreibungsgesetze, strengere Regulierungen beim Schwangerschaftsabbruch seien kontraproduktiv, weil zuerst die Bedingungen für Mutterschaft und Familie verbessert werden müssten. In der Praxis zeigt sich jedoch häufig das Gegenteil: Je weniger Hürden es beim Schwangerschaftsabbruch gibt, desto weniger Grund sehen viele Leute, sich für bessere Bedingungen für Mütter und Kinder einzusetzen oder Frauen in Not Unterstützung anzubieten. Verschiedene Schwangerenberatungsstellen erklärten beispielsweise, dass sie seit der Einführung der Fristenregelung im Jahr 2002 deutlich weniger Beratungsgespräche führen. Dies nicht, weil weniger Frauen ungeplant schwanger wurden, sondern weil Frauen schneller und stärker zur Abtreibung gedrängt wurden. Die Straffreiheit der Abtreibung, die die Fristenregelung garantiert, wird von vielen Menschen als „Banalisierung“ des Schwangerschaftsabbruchs empfunden. Warum den Aufwand betreiben, Mütter konkret zu unterstützen, wenn man sie doch – was so viel weniger Solidarität erfordert – zur Abtreibung schicken kann?

Lebensschutz-Gesetze fördern die Solidarität

Während liberale Abtreibungsgesetze ungeplant schwangere Frauen unter Druck setzen und sie mit ihrem Problem alleinlassen, fördern lebensbejahende Gesetze die gesellschaftliche Solidarität. Statt einem raschen „Geh doch abtreiben!“ ist dann die Chance, dass ungeplant schwangere Frauen eine Beratung für ein Leben mit Kind erhalten, deutlich höher. Staat und Gesellschaft sind in der Pflicht, Leben zu schützen und die Familie als Grundpfeiler einer funktionierenden Gesellschaft zu unterstützen. Abtreibungs- oder lebensfreundliche National- und Ständeräte? Sie haben die Wahl!