Am Samstag, 3. Juli 2010, haben sich an einer Kundgebung im vorarlbergischen Bregenz (Österreich) über 500 Personen aus der Schweiz, Österreich, Deutschland und Liechtenstein für die Folgen eines Schwangerschaftsabbruchs interessiert. Gemäss den Organisatoren waren Hunderte von Passanten am Bregenzer Hafen „zutiefst betroffen“ über die gravierenden Auswirkungen, welche sich Mütter, Ehepaare und Familien durch eine Abtreibung aufladen können. Das österreichische Bundesland Vorarlberg bietet speziell für Schweizer Abtreibungswillige vorteilhafte Bedingungen und wird von hiesigen Frauen nachgewiesenermassen häufig aufgesucht.
Die Veranstaltung war als präventive Kundgebung und Aufklärung bezüglich schwerer gesundheitlicher Folgen für Mütter abgetriebener Kinder geplant und durchgeführt worden. Verantwortlich zeichnete ein überkonfessionelles Komitee aus der römisch-katholischen Kirche und der Plattform Leben Vorarlberg als Hauptträger des Anlasses, speziell unterstützt von der Freien Gemeinde Dornbirn wie auch der lokalen Vineyard-Gemeinde, der Pfingstbewegung und der Bregenzer Hafengesellschaft. Trotz extremer Hitze konnte die Veranstaltung ohne jegliche Zwischenfälle in einem friedlichen Rahmen durchgeführt werden. Hunderte von Passantinnen und Passanten wünschten ein persönliches Beratungsgespräch, bei welchem sie von Fachpersonen über den neuesten Forschungsstand der Medizin und der Psychiatrie ins Bild gesetzt wurden. Viele Hilfesuchende beklagten sich, dass ihnen die Wahrheit von Seiten der Medien konsequent verschwiegen würde.

Immer mehr bekannt wird das sogenannte PAS (Post Abortion Syndrom), welches die Mütter nach einem Schwangerschaftsabbruch ein Leben lang mit erheblichen körperlichen und psychischen Leiden verfolgen kann. Gross angelegte Studien aus Neuseeland und anderen Ländern weisen nach, dass fast jede zweite Frau nach einer Abtreibung psychisch erkrankte. Auch der Drogen- und Alkoholmissbrauch stieg signifikant an. Ideologische Kreise von Abtreibungsbefürwortern wollen das PAS hartnäckig abstreiten, obschon es auch in den USA und Finnland wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte.

Im kleinen österreichischen Bundesland des Veranstaltungsortes, Vorarlberg, ist die Rate der Schwangerschaftsabbrüche besonders hoch. Jedes Jahr wird dort dem Leben von über 1000 Kindern im Mutterleib ein jähes Ende gesetzt. Von diesen Müttern stammt ein namhafter Teil aus der Schweiz: Viele Schweizerinnen wollen vermutlich aus einer Mischung aus schlechten Gewissen und finanziellen Gründen nicht in ihrem Heimatland, wo sie offiziell registriert werden, abtreiben, sondern gehen nach Österreich, wo ein Schwangerschaftsabbruch schwarz durchgeführt und bezahlt werden kann. Auch die offiziellen Abtreibungszahlen in der Schweiz (ohne die riesige Dunkelziffer) bewegen sich nach wie vor im fünfstelligen Bereich jährlich.

Quellen: Plattform Leben Vorarlberg; Bundesamt für Statistik (BfS); Magazin „ethos“, Nr. 7/2010