Wegen zu geringer Teilnahme ist das Verfassungsreferendum zu Familienfragen in der Slowakei abgelehnt worden. Zwar stimmten nach Medienberichten von den Teilnehmern 90 Prozent für den Schutz von Ehe und Familie vor Genderismus und Frühsexualisierung, doch wäre zur Annahme des Referendums eine Stimmbeteiligung von 50 Prozent notwendig gewesen. Von den 4,4 Millionen Berechtigten waren aber nur 21 Prozent an die Urne gegangen.
Initiiert hatte das Verfassungsreferendum die Allianz für die Familie, die von der katholischen Kirche in der Slowakei unterstützt wird. Beim Referendum wurden drei Fragen gestellt: Soll die Ehe ausschliesslich zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen werden? Sollen gleichgeschlechtlichen Paaren das Recht zur Adoption von Kindern verweigert werden? Soll es Schulen verboten werden, die Teilnahme von Schülern am Sexualkundeunterricht zu verlangen, wenn ihre Eltern dem Unterrichtsinhalt nicht zustimmen?
90 Prozent der Teilnehmer am Referendum haben die drei Fragen mit Ja beantwortet, was wohl der Grundstimmung der konservativen Slowaken entsprechen dürfte. Seit 2014 hat die Ehe zwischen Mann und Frau Verfassungsrang. Die Allianz für die Familie befürchtet dennoch, dass über den Umweg über die Europäische Union die von den Slowaken hochgehaltenen Werte unterlaufen werden könnten und hat deshalb das Referendum erwirkt. Mehr als 80 Prozent der 5,4 Millionen Slowaken sind Christen.