In einem am 4. September 2013 in der ägyptischen Tageszeitung „Al Ahram“ erschienen Artikel geht der hochrangige islamische Rechtsgelehrte Abdul Fatah Idris von der Scharia-Fakultät der Kairoer Al-Azhar-Universität der Frage nach, ob der Jihad eine Art Terrorismus sei. Zunächst ruft Idris die Definition des Jihad in Erinnerung, den er – entgegen einer in Europa weit verbreiteten Meinung – nicht nur spirituell oder defensiv verstanden haben möchte. Vielmehr betont Idris: „Wenn ein Muslim gegen einen Ungläubigen ohne Dhimmi-Status (ein Dhimmi ist jemand, der gegen Geldzahlung als Bürger mit einschränkten Rechten geduldet wird) kämpft, um das Wort Allahs über alle zu erheben, (…) oder dessen Land erobert, so ist dies eine Tat, die alle Rechtsgelehrten übereinstimmend gutheissen“. Idris bringt sodann sein Argument vor, mit dem er den Jihad vom Terrorismus abzugrenzen versucht. „Wenn aber die Taten des Jihad, einschliesslich des Kampfes gegen die Ungläubigen und des Brechens ihres Rückgrats mit allen möglichen Mitteln, in Einklang mit der Scharia als erlaubt angesehen werden, so ist es unmöglich, diese Taten als Terrorismus zu bezeichnen.“ Wie der amerikanische Islam- und Nahost-Experte ägyptischer Abstammung Raymond Ibrahim in einem Artikel auf americanthinker.com schlussfolgert, sei also für das islamische Denken auch der offensive Jihad eine Art altruistische Handlung zum Wohle der Welt, bei der das Ziel die Mittel heilige: „Zusammengefasst besagt das, dass der Jihad nur deshalb kein Terrorismus ist, weil Allah es so befiehlt – auch dann, wenn beide in der realen Welt nicht zu unterscheiden sind.“
Zum Artikel von Raymond Ibrahim:

http://www.americanthinker.com/2013/10/top_muslim_authority_unwittingly_equates_jihad_with_terrorism.html