Die Autoren des neuen Jugendberichts des deutschen Bundesfamilienministeriums von Lisa Paus (Grüne) empfehlen, das Wort „Migrationshintergrund“ solle nicht mehr verwendet werden. Der Grund: Kinder nicht-deutscher Eltern würden ausgegrenzt und gleichgesetzt.
Mittlerweile würde bereits 41 Prozent der Kinder unter sechs Jahren in Deutschland eine andere „natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit“ zugeschrieben, wie es in dem Bericht heisst: „Die Kommission hat sich im Zuge ihrer Beratungen entschieden, vom Begriff ‚Migrationshintergrund‘ weitestgehend Abstand zu nehmen, da dieser bestimmte junge Menschen zu Merkmalsträger:innen eines gesamtgesellschaftlichen Phänomens macht und damit zugleich der Vielfalt und Diversität junger Menschen samt ihren Bedürfnissen und Lebenswelten nicht gerecht wird.“
Die Ethnologin Susanne Schröter erinnert in der „Bild“-Zeitung daran, dass das Wort ursprünglich ein Euphemismus aus der linken Soziologen-Ecke war. Es sollte in Kriminalitätsmeldungen Begriffe wie „Ausländer“, „Araber“ oder später „Südländer“ (selbst ein Euphemismus) ersetzen.
Der Bericht zur Situation von Kindern und Jugendlichen wird bereits zum 17. Mal vorgelegt, den ersten gab es 1965.