Die deutsche Rechtsanwältin und Frauenrechtlerin türkischer Herkunft Seyran Ates will ihre Zulassung zur Anwaltschaft zurückgeben, berichtet der Berliner Tagesspiegel. Die Anwältin, die vor allem im Straf- und Familierecht tätig ist und bereits vielen türkischen Frauen geholfen hat, sagte bei einer Diskussionsveranstaltung: „Ich kann in diesem Beruf nicht mehr arbeiten“.
Ates begründet ihre Entscheidung, dass sie stattdessen nun an einer Dissertation arbeiten wolle. Ein weiterer Grund seien aber auch Übergriffe von Ehemännern von Mandantinnen, denen die Anwältin beim Scheidungsverfahren geholfen hatte. Im August 2006 gab sie ihre Zulassung bereits einmal vorübergehend zurück wegen gewalttätiger Angriffe und Bedrohungen. Ates wurde 2005 zur Frau des Jahres gewählt vom Deutschen Staatsbürgerinnen Verband und erhielt 2008 den Verdienstorden des Landes Berlin, wo sie hauptsächlich tätig war.