Zum Thema „Selbsttätiges Lernen“ veranstaltet der Verein „Starke Volksschule Zürich“ ein Podium mit Diskussion am Mittwoch, den 30. Januar 2019, um 19.30 Uhr.

Als Gäste sind zur Podiumsdiskussion eingeladen Allan Guggenbühl, Jugendpsychotherapeut, Zürich, Nicole Fuchs, Mutter und Familiencoach, Niederhasli, und Dr. med. Hannes Geiges, Kinderarzt, Rüti. Moderiert wird die Veranstaltung von Timotheus Bruderer, Gemeinderat Wetzikon und Präsident des Vereins „Starke Volksschule Zürich“.

Alle drei Podiumsteilnehmer haben langjährige Erfahrung mit dem Zürcher bzw. dem Schweizer Schulsystem und sind prominente Kritiker der Schulreformen. Aus der Sicht der Mutter, des Jugendpsychologen und des Kinderarztes stellen sie in drei kurzen Referaten vor, was Kinder zum Lernen brauchen und was in der heutigen Schule schiefläuft.

Dabei betont Guggenbühl, wie sehr die Kinder Vorbilder brauchen: „Die Schulzeit ist eine Zeit der Prägung. Die Kinder wollen von Erwachsenen geführt werden. Sie brauchen Vorbilder, die sie bewundern und über die sie sich aufregen können. Vor allem aber wollen sie von deren Geschichten und Leidenschaften hören. Über die Auseinandersetzungen mit den Erfahrungen der Alten wachsen Kinder in die Gesellschaft hinein.“ (TA 26.5.2018)

Nicole Fuchs, dreifache Mutter und Familiencoach, setzte sich erfolgreich mit anderen Betroffenen zur Wehr, als an der Seehalde in Niederhasli das neue Lernsystem radikal umgesetzt wurde. Sie gründeten eine IG und organisierten eine Demo. „Als Mutter und Coach habe ich hautnah miterlebt, wie die Mehrheit der Schüler mit dem selbstorganisierten Lernen überfordert ist. Die Kinder waren viel zu oft sich selbst überlassen und wurden von keiner Lehrperson betreut. Lernziele wurden nicht erreicht, psychosomatische Störungen häuften sich. Die Schule und das Lernen wurden zur Belastung.“

Und auch Hannes Geiger betont, wie wichtig Konstanz in der Schule sei, v.a. hinsichtlich der Lehrer: „Der häufige Lehrerwechsel und die Vielzahl der für eine Klasse zuständigen Lehrpersonen verunmöglichen den Aufbau einer guten Beziehung zwischen Lehrperson und Kind und hinterlassen nicht ungestraft ihre negativen Wirkungen auf unsere Schulkinder. Über 50 Prozent der Schüler und Schülerinnen müssen speziell abgeklärt werden und erhalten speziellen Stütz- oder Nachhilfeunterricht. Teure Privatschulen spriessen wie Pilze aus dem Boden.“ (Medienkonferenz 28.5. 2015)

Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 30. Januar 2019, um 19.30 Uhr statt in der Stiftung zum Glockenhaus, Sihlstrasse 33, in 8021 Zürich. Eintritt frei, Kollekte.