Nach Bericht des Westdeutschen Rundfunks vom 13. März 2013 hat die Polizei in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (NRW) und Hessen ein zuvor verhängtes Verbot der Bundesregierung gegen drei islamistische Gruppen „DawaFFM“, „Islamische Audios“ sowie „An-Nussrah“ mit gezielten Razzien durchgesetzt. Die Durchsuchungen bei insgesamt 20 Personen in Hessen und Nordrhein-Westfalen dienten der Beschlagnahmung des Vereinsvermögens und der Auflösung der Vereinsinfrastruktur, teilte das Bundesinnenministerium mit. Nach Angaben des NRW-Innenministeriums habe sich „An-Nussrah“ den Anschein eines unverdächtigen, eigenständigen Projekts zum Sammeln von Spenden für Muslime in Syrien gegeben. Tatsächlich aber hätten führende Köpfe der verbotenen „Millatu Ibrahim“ die Organisation bis ins Detail gesteuert. Gegen dieses salafistische Netzwerk war vom zuständigen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) im Juni 2012 ein Verbot verhängt worden, welches zur grössten Polizeirazzia gegen extremistische Muslime in der Geschichte der Bundesrepublik führte. Deutschen Sicherheitsbehörden zufolge zogen sich daraufhin führende Köpfe von „Millatu Ibrahim“ nach Ägypten zurück, wo die Salafisten seit dem Sturz Mubaraks starken politischen Auftrieb erhalten haben, um sich neu zu formieren und ihre Propagandaaktivitäten weiterzuführen. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) begrüsst die erneuten Vereinsverbote. Die Sicherheitsbehörden arbeiteten gut zusammen und hielten den Druck auf die salafistische Szene aufrecht, sagte der Politiker gegenüber dem WDR. In Deutschland zählen die Salafisten nach Angaben der Innenbehörden inzwischen rund 4‘500 Anhänger, 2011 waren es noch 3‘800.