Wie die Nachrichtenagentur „Zenit“ berichtet, reichte der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill, eine Reihe von Vorschlägen zur Familienpolitik an den russischen Staat ein. Zentrales Anliegen dieser beispiellosen Initiative ist die private finanzielle Übernahme von Kindstötungen im Mutterleib. Bisher sind Abtreibungskosten – analog zur Schweiz – vom allgemeinen Gesundheitswesen getragen worden. Das soll sich, ausser bei Todesgefahr für die Mutter, nun ändern. Gemäss Kyrill sollte es ausserdem zum staatlichen Pflichtprogramm gehören, dass die Frauen über alle negativen Folgen eines Schwangerschaftsabbruchs informiert werden. Gemäss „aktuell.ru“ herrscht in Russland als Folge der Sowjetzeit weltweit eine der liberalsten Gesetzgebungen zum Schwangerschaftsabbruch. Seit über 50 Jahren darf im grössten Land der Welt straffrei abgetrieben werden. 2008 gab es offiziell rund anderthalb Millionen Tötungen ungeborener Kinder.