Die Pendlerzeitung „20 Minuten“ aus dem Hause des Zürcher „Tages Anzeigers“ bezeichnete in ihrer Ausgabe vom 13. August 2010 Beziehungstreue als „nichts anderes als ein romantisches Beziehungsideal, welches durch Kitschromane, Hollywoodfantasien und Schlagerschnulzen künstlich am Leben erhalten“ werde. Treue mache „Paaren auf die Dauer das Zusammenleben zur Hölle“. Gründe dafür, „dass Paare versuchen, das Unmögliche möglich zu machen“, dürften laut der Zeitung „die Kirche mit ihrem Treuegelübte“ sowie die Angst vor einer Trennung als Konsequenz sein. An der Vorstellung, sich ein Leben lang treu zu sein, „können Durchschnittsmenschen eigentlich nur scheitern“, meint die vom Tamedia-Konzern 2005 aufgekaufte Zugslektüre. Aus wissenschaftlicher Sicht gebe es keinen Grund, den Menschen von Natur aus als monogam zu betrachten – im Gegenteil: Für die Arterhaltung sei es nicht entscheidend, wie der Nachwuchs gezeugt werde, sondern nur, dass er gezeugt werde.