Ehepaare, bei denen beide Partner vollständig auf Pornografie verzichten, haben weniger Konflikte und zeigen eine deutlich höhere Beziehungsqualität als Paare, die pornografische Inhalte konsumieren. In einer breit angelegten Studie bezeichneten mehr als 90 Prozent der porno-abstinenten Eheleute ihre Beziehung als stabil, verbindlich und zufriedenstellend.

Unter dem Titel „The Porn Gap – Wie beeinflusst Pornografie die Beziehung zwischen Mann und Frau heute?“ publizierte ein Forscherteam aus den USA (B.J. Willoughby, G.K. Rhoades und J.S. Caroll) 2021 eine Studie, welche das Konsumverhalten von Männern und Frauen sowie den Einfluss von Pornografie auf Paarbeziehungen untersucht. Die Forschungsarbeit, die erstaunlich wenig beachtet wurde, zeigt, dass Frauen der Pornografie tendenziell kritischer gegenüberstehen, seltener pornografische Inhalte konsumieren und sich stärker für den Jugendschutz einsetzen als Männer. Gleichzeitig zeigt die Forschungsarbeit anhand von Zahlen und Diagrammen auf, wie stark der Konsum von pornografischen Inhalten die Bindung der Partner schwächt und die Zufriedenheit innerhalb der Beziehung beeinträchtigt. Fast jede dritte Frau in einer Beziehung und jeder vierte verheiratete Ehepartner (Mann oder Frau) gaben an, dass sie sich Sorgen machen, dass ihr Partner ihnen Einzelheiten über seinen Pornokonsum vorenthält. Mit zunehmender Häufigkeit des Pornokonsums nehmen laut den Ergebnissen der Studie die Stabilität, das Engagement und die Zufriedenheit der Beziehung kontinuierlich ab.

Im Vergleich zu Paaren, die Pornografie meiden, gaben Paare, bei denen Männer regelmässig und Frauen gelegentlich Pornografie konsumieren, eine 18 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit an, dass ihre Beziehung stabil ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie stark gebunden sind, lag 20 Prozent tiefer und die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine hohe Beziehungszufriedenheit haben, wurde rund 18 Prozent tiefer eingeschätzt. Paare, bei denen beide Partner täglich Pornografie konsumieren, weisen im Vergleich zu Paaren, bei denen keiner der beiden Partner Pornografie konsumiert, eine um 45 Prozent geringere Stabilität und eine um 30 Prozent geringere Bindung auf. Am glücklichsten sind laut den Ausführungen verheiratete Paare, die konsequent auf den Konsum pornografischer Inhalte verzichten.

Zur Studie: The Porn Gap Wheatley

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