Die Zahl der Geburten und Eheschliessungen ist 2014 angestiegen. Auch die Zahl der eingetragenen Partnerschaften, insbesondere jene von Frauenpaaren, legte zu. Bei den Scheidungen und den Todesfällen ist demgegenüber ein Rückgang auszumachen. Soweit die definitiven Ergebnisse der Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung des Bundesamtes für Statistik (BFS) für das Jahr 2014, die am 2. Juli 2015 bekannt gegeben wurden.
Die definitiven Zahlen für das Jahr 2014 zeigen, dass die Zahl der Geburten zugenommen hat, und zwar von 82’700 im Jahr 2013 auf 85’300 im Jahr 2014 (+3,1 %), wobei mehr Knaben (43’900) als Mädchen (41’400) zur Welt kamen. Dies entspricht einem Geschlechterverhältnis bei Geburt von 106 Knaben zu 100 Mädchen. Dieser Geburtenanstieg ist auf das Bevölkerungswachstum zurückzuführen, denn die zusammengefasste Geburtenziffer blieb in den letzten Jahren stabil bei 1,5 Kindern pro Frau (2014: 1,54).

Neun Kantone verzeichneten gegenüber 2013 einen Geburtenanstieg, der gleich hoch oder höher war als jener der Schweiz (+3,1 %). Es sind dies die Kantone Obwalden (+16,2 %), Appenzell Ausserrhoden (+7,8 %), Thurgau (+7,0 %), Basel-Landschaft (+6,5 %), Freiburg (+6,4 %), Zürich (+5,6 %), Basel-Stadt (+5,4 %), Neuenburg (+5,1 %) und Aargau (+4,1 %).

Die meisten Geburten (78,3 %) erfolgten im Rahmen einer Ehe. Die Zahl der nicht ehelichen Geburten stieg jedoch weiter an: von 17’500 im Jahr 2013 auf 18’500 im Jahr 2014. Ihr Anteil belief sich 2014 auf 21,7 Prozent. Gemäss europäischen Daten aus dem Jahr 2013 weist die Schweiz einen ähnlichen Anteil auf wie Polen (23,4 %), liegt hingegen deutlich hinter Slowenien (59,1 %) und vor der Türkei (2,7 %). Die Zahl der Vaterschaftsanerkennungen verläuft parallel zur Kurve der nicht ehelichen Geburten und entspricht 18’000 Fällen. Die grosse Mehrheit der Väter anerkennt ihr Kind freiwillig. Nur bei einem geringen Anteil erfolgt die Anerkennung aufgrund eines Gerichtsurteils.

Seit Mitte der 1990er-Jahre beläuft sich die Zahl der Eheschliessungen auf rund 40’000 pro Jahr. Im Verlaufe des Jahres 2014 wurden 41’900 Ehen geschlossen, das sind 5,3 % mehr als 2013. Dieser Anstieg war sowohl bei den Eheschliessungen zwischen Schweizer Staatsangehörigen (+4,5 %), bei den gemischt-nationalen Eheschliessungen (+4,9 %) als auch bei den Eheschliessungen zwischen ausländischen Staatsangehörigen (+8,8 %) zu verzeichnen.

In den meisten Kantonen hat die Zahl der Eheschliessungen gegenüber 2013 zugenommen. Lediglich in drei Kantonen wurde ein Rückgang registriert, nämlich in den Kantonen Tessin (-0,7 %), Schwyz (-2,8 %) und Nidwalden (-7,9 %).

2014 wurden 720 Partnerschaften eingetragen – eine leichte Zunahme gegenüber 2013 (+3,9b%). In rund der Hälfte der Kantone, darunter St. Gallen, Basel-Landschaft, Aargau, Zürich, Genf und Waadt, stieg diese Zahl an, während sie in den anderen Kantonen zurückging. Einzig der Kanton Nidwalden verzeichnete keine neu eingetragenen Partnerschaften.

Nach wie vor begründen mehr Männer- als Frauenpaare eine eingetragene Partnerschaft (450 bzw. 270 im Jahr 2014). Allerdings lassen sich im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang der neu eingetragenen Partnerschaften zwischen Männern und eine Zunahme jener zwischen Frauen feststellen.

Dem 2006 eingesetzten Trend folgend ist die Zahl der Scheidungen weiter gesunken: von 17’100 im Jahr 2013 auf 16’700 im Jahr 2014. In zehn Kantonen ging die Zahl der Scheidungen stärker zurück als im gesamtschweizerischen Durchschnitt (-2,2 %), u.a. in den Kantonen Basel-Landschaft (-2,9 %), Genf (-4,7 %), Bern (-4,9 %), Solothurn (-6,8 %), Neuenburg (-7,3 %) und Waadt (-12,4 %). Bei Fortsetzung der 2014 beobachteten Entwicklungen kann davon ausgegangen werden, dass zwei von fünf Ehen (40,9 %) eines Tages durch eine Scheidung aufgelöst werden. 2006 lag dieser Wert noch bei 52 %.

Im Jahr 2014 wurden weniger Todesfälle (63’900) registriert als im Vorjahr (-1,6 %), und dies, obschon immer mehr Personen ein hohes Alter erreichen und damit ein erhebliches Sterberisiko aufweisen. Die Hälfte der Kantone, u.a. die Kantone Waadt und Zürich (-2,5 %), Tessin und Bern (-4,4 %) sowie Wallis und Genf (-4,9 %), verzeichnete einen stärkeren Rückgang als im gesamtschweizerischen Durchschnitt.

Die Lebenserwartung bei Geburt verlängert sich. Jene der Männer stieg von 80,5 Jahren im Jahr 2013 auf 81 Jahre im Jahr 2014, jene der Frauen von 84,8 Jahren im Jahr 2013 auf 85,2 Jahre im Jahr 2014. Der Unterschied zwischen der Lebenserwartung der Frauen und jener der Männer verringert sich weiter und betrug 2014 noch 4,2 Jahre, im Jahr 2001 waren es noch 5,7 Jahre.

Medienmitteilung Bundesamt für Statistik