Immer mehr Schwangere in der Schweiz lassen ihr ungeborenes Kind mit dem umstrittenen Trisomie-21-Bluttest testen. Dieser soll Auskunft geben, ob das Kind ein Down Syndrom haben könnte. Seit Markteinführung im August 2012 seien laut der deutschen Firma Lifecodexx rund 1‘400 der Tests in die Schweiz verkauft worden. Und dabei ist die Firma längst nicht mehr der einzige Anbieter der Tests auf dem Schweizer Markt. Mittlerweile gibt es drei weitere Anbieter: Die US-Firmen Naterna und Ariosa sowie das Schweizer Unternehmen Genesupport. Es bestehe die Gefahr, dass dieser Test zur Selbstverständlichkeit wird, sagt Beatrice Zenzünen, Kommunikationsleiterin der Dachorganisation der Elternvereine für Menschen mit einer geistigen Behinderung (insieme). „Frauen und Eltern, welche anders entscheiden wollen, könnten unter Rechtfertigungsdruck geraten“, erklärte sie gegenüber Zukunft CH. Für insieme wäre es inakzeptabel, „wenn Eltern im Extremfall negative Konsequenzen tragen müssten, weil sie sich bewusst für ihr behindertes Kind entschieden haben, zum Beispiel bei Versicherungsleistungen“, so Zenzüner. Die Anbieter des Bluttests möchten nun, dass ihr Produkt von der Krankenkasse bezahlt wird. Dies könnte laut Zenzüner die Wahrnehmung verstärken, dass solche Tests einfach zu einer Schwangerschaft gehören. Gemäss Tages Anzeiger entscheiden sich nach einem positiven Ergebnis einer Trisomie-21-Diagnose nur 10 Prozent der Schwangeren für das Kind.