Das welsche Fernsehen RTS strahlte am 2. März 2023 eine Dokumentation aus, die in grosser Klarheit die Problematik überstürzter Geschlechtsumwandlungen aufzeigt. Rund 80 Personen demonstrierten am Abend vor der Ausstrahlung vor dem Genfer Fernsehstudio und bezichtigten RTS der Transphobie. Der Sender zeigte sich davon weitgehend unbeeindruckt und die Medien ignorierten die Demo. Vorerst zumindest.

Kommentar von Regula Lehmann

Die Zahl der Konsultationen von Jugendlichen, die ihr Geschlecht in Frage stellen, ist in den letzten Jahren explosionsartig angestiegen. In der Schweiz hat bereits ein Teenager das Recht, einen sozialen (Namensänderung) oder medizinischen Geschlechtswechsel (Hormontherapie und Operationen) zu vollziehen. Doch was passiert, wenn diese jungen Menschen zu ihrem Geburtsgeschlecht zurückkehren möchten? Immer mehr Wissenschaftler und Elternvereinigungen prangern überstürzte Behandlungen von Teenagern an, die aus ihrer Sicht Anlass zur Sorge geben.

Emotionale Reaktionen

Nachdem das welsche Fernsehen RTS am 12. Januar 2022 unter dem Titel „Transidentité et santé“ eine weitgehend unkritische Sendung zum Thema Transition gesendet hatte, lieferten Sofia Pekmez und Mauro Losa mit „Détransition, ils ont change de Sexe et ils regrettent“ („Detransition, sie haben ihr Geschlecht gewechselt und bereuen es“) nun den anderen Blickwinkel nach. Dass RTS einen kritischen Blick auf das moderne Märchen, jeder könne sich in jedes beliebige Wesen verwandeln, gewagt hat, kommt bei Aktivisten nicht gut an. Die Entzauberung wird als Affront empfunden, die Trans-Community reagiert mit „Shitstorms“ und überschüttet RTS mit einer Lawine von Transphobie-Vorwürfen. Ihrer Meinung nach legitimiert RTS mit der Sendung einen rechtsextremen Antitrans-Kurs und macht sich zum Komplizen reaktionärer Kreise. Nachdem die Medien bis zum Wochenende weder die Sendung noch die Demonstrationen und Hasstiraden dagegen thematisiert hatten, meldeten sich am Montag, dem 6. März 2023, sowohl 20minutes wie auch Blick zu Wort. Beide Medien kritisierten jedoch nicht nur RTS und den in ihren Augen einseitig transkritischen Beitrag, sondern auch die LGBTIQ-Verbände und Aktivisten, die sich geweigert hatten, als Interviewpartner bei der Sendung mitzuwirken. Äusserst scharfe Worte findet Blick-Journalistin Amit Juillard, wenn sie schreibt: „Nein, liebe LGBT-Verbände und liebes Genfer Unispital, ihr seid nicht schuldlos, sondern habt Eure Hausaufgaben nicht gemacht. Ein etabliertes Medienunternehmen zu boykottieren, ist zutiefst undemokratisch, und von Journalisten zu verlangen, von einem bestimmten Thema – wie vereinnahmt es auch sein mag – abzulassen, ist, wie es sich im vorliegenden Fall zeigt, eine äusserst schlechte Taktik.“

Weiter so!

RTS-Sendungsleiter Jean Philippe Ceppi erklärte auf die massiven Vorwürfe hin: „Was wollen sie machen, wenn die Debatte verweigert wird? Unsere Sendung verteidigt die freie Meinungsäusserung, richtet sich an die Allgemeinheit und enthält keine fehlerhaften Fakten. Wir thematisieren umstrittene Themen und wir tun dies mit Sorgfalt. Die Mehrheit der Reaktionen via Email und Facebook waren positiv oder dankbar.“ Tatsächlich gebührt RTS für diese Sendung Dank, und zwar insbesondere von Seiten der betroffenen Minderjährigen und ihrer Eltern, die gegenwärtig noch viel zu häufig ohnmächtig mitansehen müssen, wie ihre Kinder durch Ideologien in sektenähnlicher Ausprägung beeinflusst und dem elterlichen Einfluss entfremdet werden. Bitte mehr solche Dokumentationen, gerne auch im deutschsprachigen Schweizer Fernsehen!

 

Um junge Menschen vor irreversiblen Schäden zu bewahren, sensibilisiert Zukunft CH die Schweizer Bevölkerung, Ärzte und Politiker mit einem sechsseitigen Infobulletin. Weiter hat die Stiftung eine Protestkarten-Aktion lanciert, die verlangt, dass geschlechtsverändernde Eingriffe an Minderjährigen in der Schweiz verboten werden.  

Infobulletin sowie Protestkarten können unter 052 268 65 00 oder via Kontaktformular bestellt werden.