Im Fraueli, dem Freibad im Eglisee, schwelt ein Kulturkonflikt. Immer wieder breche zwischen muslimischen Frauen und anderen Besucherinnen dort Streit aus, berichtet die Basler Zeitung vom 23. Juli 2010.
Konflikte scheint es im Fraueli inzwischen häufiger zu geben. Beschwerden gebe es von Nicht-Musliminnen vor allem wegen der Verschleierung der Musliminnen und deren Unfreundlichkeit, auf Seiten der muslimischen Frauen vor allem wegen des männlichen Badepersonal. „Das Fraueli gehört den Frauen“, zitiert die Basler Zeitung Azize Elmas. Sie könne nicht verstehen, dass Männer Zutritt in dem Freibad hätten. Eine andere zitierte Muslimin verschleiere sich, sobald der Bademeister das Fraueli betritt.

Die regelmässige Fraueli-Besucherin Carolina Rosamilia hingegen störe vor allem die Unfreundlichkeit der Musliminnen in dem Bad. Sie habe auch schon gesehen, wie eine Frau mit Badeanzug und Leggins ins Wasser gegangen sei, was laut Badereglement verboten ist. Andererseits habe sie auch schon einmal eingegriffen, als muslimische Frauen eine sich oben-ohne sonnende Frau beleidigten und von dieser verlangten, sich zu bedecken. Dass im Frauenbad das Baden ohne Oberteil erlaubt sei, damit wollten sich die Musliminnen wohl nicht abfinden.

Sowohl der Leiter des Eglisee, Franz Bohrer, als auch seine Mitarbeiter gaben laut Basler Zeitung keine Auskunft bezüglich dieser Vorfälle bzw. Problematik. Das Sportamt hingegen versuche zu beschwichtigen und rufe zur Toleranz der Badibesucher auf. Dort hiess es auch, dass aus betriebstechnischen Gründen nicht ausschliesslich Frauen im Frauenbad arbeiten könnten. Erste Zugeständnisse gegenüber den Musliminnen gebe es aber nun doch – von Seiten des männlichen Sicherheitspersonals der Firma Protectas, das regelmässig im Fraueli patrouilliere. Dieses unterstütze die Bademeister an aussergewöhnlich heissen und vollen Tagen. Hier soll zukünftig nur noch weibliches Wachpersonal eingesetzt werden, so Rolf Moser, Leiter Vermietung und Belegung Anlagen.