Kinderrechte im Grundgesetz dürften nicht dazu führen, dass Elternrechte eingeschränkt werden, meinen 59 Prozent der Deutschen. Das ergibt eine aktuelle Tagespost-Umfrage. Nur Grünen-Wähler stimmen nicht mit absoluter Mehrheit zu.

59 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass der Plan der Grossen Koalition, Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen, nicht dazu führen dürfe, dass Elternrechte eingeschränkt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. 16 Prozent sind gegenteiliger Ansicht; 18 Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen.

Mit steigendem Alter nimmt auch der Anteil derjenigen zu, die der Meinung sind, Elternrechte dürften durch Kinderrechte im Grundgesetz nicht eingeschränkt werden. Während in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen noch 42 Prozent diese Position vertreten, sind es bei den 30- bis 39-Jährigen 48 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen 57 Prozent, bei den 50- bis 59-Jährigen 66 Prozent und in der Altersgruppe der über 60-Jährigen sogar 71 Prozent.

Die Erhebung, für die 2053 erwachsene Personen im Januar befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Partei-Affinität auf. So äusserten Anhänger der Union mit 67 Prozent die Einschätzung, dass Kinderrechte im Grundgesetz nicht zu einer Einschränkung von Elternrechten führen dürfe. Darauf folgen FDP-Wähler (66 Prozent) und SPD-Wählern (63 Prozent). Auch die Linken-Anhänger liegen noch bei 55 Prozent. Einzig Wähler der Grünen sind nicht mit absoluter Mehrheit dieser Meinung.

Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautete: „Der Plan der Grossen Koalition, Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen, darf nicht dazu führen, dass Elternrechte eingeschränkt werden.“

Quelle: Die Tagespost vom 21. Januar 2021