Im Jahr 2015 werden Konkubinate die erste Wahl für junge Italiener sein und damit die traditionelle Ehe überflügeln. Diese besorgniserregende Schätzung geht aus einer Meldung der Tageszeitung „Repubblica“ hervor. Auch wenn die Zuverlässigkeit dieser Aussage noch zu bestätigen sein wird – der Hintergrund der Meldung, wonach eine von drei Frauen das freie Zusammenleben einer Ehe vorziehen würde, lässt vermuten, dass es einen Trend gibt, der sich nach und nach einbürgert: das Leben unter dem gleichen Dach ohne das Eingehen bindender Verpflichtungen.
Auch unter jungen Christen wird zunehmend die Idee, die Liebe zum Partner vor Gott zu festigen, für Karriere und Hedonismus aufgegeben, denn diese Ziele lassen sich schlecht in Übereinstimmung mit der Verantwortung, Verpflichtung und den Opfern, die eine Ehe erfordern, bringen.

Die Gründe können jedoch nicht einfach reduziert werden auf die sich immer mehr ausbreitende Kultur, keine Verantwortung mehr übernehmen zu wollen, welche von einer Gesellschaft genährt wird, die den Jungen keine anderen Ziele und Modelle mehr als persönlichen Erfolg und Individualismus bietet. Es gäbe viele junge Männer und Frauen, die ihren Traum „eine Familie zu gründen“, von der verbreiteten wirtschaftlichen Instabilität behindert sehen, was sich oft in abgelehnten Hypotheken und unsicheren Einkommen äussert, bestätigt auch der von der „Repubblica“ angesprochene Demograph Alessandro Rosinam. Das seien sicher Elemente, die die Entstehung einer wirklichen Familie nicht gerade begünstigen.

Quelle: Corrispondenza Romana Nr. 1083
Übersetzung: Zukunft CH