Laut einer Eigenmeldung auf seiner Homepage ist das skandinavische Gender-Forschungsinstitut NIKK (nikk.no) neu eröffnet worden. Der Nordic Councils of Ministers hatte das an der Universität Oslo ansässige Institut nach einer öffentlichen, kontrovers geführten Debatte über die Wissenschaftlichkeit von Gender-Studies in Norwegen offiziell wegen Ineffizienz auf Ende 2011 schliessen lassen (der Zukunft CH Infodienst berichtete). Nun entschied dasselbe Gremium, das NIKK unter dem leicht veränderten Namen „Nordic Information for Gender Knowledge“ beim Schwedischen Sekretariat für Gender-Studien an der Universität Gothenburg neu zu errichten. In der Kontroverse, die der Schliessung des NIKK vorausgegangen war, hatte sich der norwegische Wissenschaftsjournalist Bjørn Vassnes über die besondere Anfälligkeit norwegischer Sozialwissenschaftler für „Ideologie und Angst vor der Biologie“ geäussert. So habe man die trotz massiver Anstrengungen zur Gleichstellung der Geschlechter fortdauernden Unterschiede im Berufswahlverhalten von Männern und Frauen nicht mit den unterschiedlichen psychologischen Bedürfnissen der Geschlechter erklären wollen. Ungeachtet der statistischen Tatsache, dass sich Frauen im europäischen Vergleich in reicheren Ländern wie Norwegen oder der Schweiz auch gerne und eher für Teilzeitarbeit entscheiden als in ärmeren Ländern, hat das neue NIKK als erstes Forschungsprojekt eine Studie darüber angekündigt, wie die Teilzeitberufstätigkeit von Frauen (41 Prozent der Norwegerinnen) deren wirtschaftliche Situation sowie die Gender-Gleichheit beeinträchtigt.