BERN. Bereits vor Ablauf der offiziellen Sammelfrist konnte am 12. Juli 2011 die Familieninitiative, für die Zukunft CH im Rahmen des „Bündnis Christliche Schweiz“ mitgesammelt hat, mit rund 113’000 gültigen Unterschriften bei der Bundeskanzlei eingereicht werden. Gefordert wird darin, dass Eltern, die ihre Kinder selber betreuen, für die Kinderbetreuung ein mindestens gleich hoher Steuerabzug gewährt werden muss wie Eltern, die ihre Kinder fremd betreuen lassen. Damit. Die derzeitige steuerliche Ungerechtigkeit, bei der traditionelle Familien, die ihre Kinder selber betreuen, finanziell benachteiligt werden, soll somit korrigiert werden. Politisch unterstützt wurde die Familieninitiative von SVP und EDU, abgelehnt von CVP und SP. Nach Einreichung in Bern gelangt die Initiative nun ins Parlament, d.h. zuerst in die vorberatende Kommission. Diese wird entscheiden, ob sie dem Volk direkt zur Abstimmung oder mit einem Gegenvorschlag vorgelegt wird. Wann die Initiative schliesslich zur Abstimmung kommt, ist noch offen.
Ebenfalls Anfang Juli wurde mit 111’000 gesammelten Unterschriften die Initiative „Abreibungsfinanzierung ist Privatsache“ Anfang Juli eingereicht. Im Namen des überparteilichen Komitees sprachen Nationalrat Peter Föhn (SVP), Nationalrätin Elvira Bader (CVP) sowie die Genfer EVP-Co-Präsidentin Valérie Kasteler-Budde vor den Medien von einem Erfolg. Die Volksinitiative will erreichen, dass Abtreibungen aus der Grundversorgung der Krankenversicherung genommen wird und die Freiheit des Einzelnen dahingehend gestärkt wird, dass niemand mehr verpflichtet werden soll, über Krankenkassenprämien die Abtreibungen anderer mitfinanzieren zu müssen. Weiterhin will die Volksinitiative einen positiven Beitrag zur Senkung der obligatorischen Krankenkassenprämien leisten. Seltene Ausnahmefälle wie Abtreibungen bei Lebensgefahr der Mutter oder bei Vergewaltigung sollen weiterhin obligatorisch versichert bleiben können. Auf ihrer Homepage macht das Initiativkomitee auf eine Studie aus den USA aufmerksam, welche aufgrund der Entwicklung in den einzelnen US-Bundesstaaten aufzeigt, dass der Wegfall der öffentlichen Abtreibungsfinanzierung zu einem deutlich verantwortungsbewussteren Sexualverhalten führe. Die Zahl der ungewollten Schwangerschaften nehme ab und in der Folge auch die Zahl der Abtreibungen. Besonders zahlreiche Unterschriften erhielt das Initiativkomitee aus den Kantonen Bern und Zürich, aus der Ost- und Zentralschweiz sowie aus den Kantonen Aargau, Wallis und Tessin.