Die gesellschaftliche Entwicklung zeigt: Es wird immer mehr zur Exklusivität, wenn ein Kind geborgen bei Mama und Papa aufwachsen darf. Der politische Trend in Richtung verpflichtende Fremdbetreuung verstärkt diese Entwicklung zudem. Da ist es umso wichtiger, dass es immer wieder Einrichtungen und Menschen gibt, die sich der Stärkung der Familien in unserem Land widmen. Im „Generation Camp“ haben ein Elternteil und ein Kind Gelegenheit, einmal ganz entspannt miteinander Zeit zu verbringen, Sport zu machen, zu singen, zu basteln, gemeinsam zu lachen und wieder ganz neu gegenseitige Liebe und Vertrauen zu entdecken – etwas, das langfristig der ganzen Familie hilft und sie stärkt.
Rund 90 Mütter, Väter und Kinder haben sich im Mai 2012 in der Nähe von Bischofszell eingefunden, um am verlängerten Auffahrtswochenende ein paar unvergessliche Tage zu erleben. Und sie werden nicht enttäuscht. Auch diesmal stösst das „Generation Camp“, bereits zum fünften Mal veranstaltet von „Camp Rock“, einem politisch und konfessionsunabhängigen, gemeinnützigen Verein mit einem Jugendlagerhaus mit einer Infrastruktur für Camps, auf volle Begeisterung. Andy Salathé, der mit seiner Frau Esther das Generation Camp leitet, meint: „Elternteil und Kind können im Camp Rock eine wunderbare gemeinsame Zeit erleben.“ Und er hat Recht.
Sport, Basteln und geistige Inputs
Das Programm bietet viel: „Es gibt sportliche, kreative und musische Elemente. Freizeiten und ein eigenes Beizli ‚Mc Rock‘, aber auch Teile, in denen Eltern und Kinder angestaute Dinge loswerden und Herzen sich wieder verbinden können.“, so Salathé. Der Tagesablauf sieht dabei meist ähnlich aus: Gestartet wird am Morgen mit einer freiwilligen stillen Zeit und einem gemeinsamen, stärkenden Frühstück, danach gibt es verschiedene Spiel- und Bastelmöglichkeiten. Von Klettern und Abseilen von einer Kletterwand über Pfeil- und Bogen- Schiessen und Rollbrett-Fahren bis hin zu Speckstein-Schleifen und Schmuck basteln ist für jeden Geschmack etwas dabei. Nach einem feinen Mittagessen geht es dann zu den Gruppenspielen auf der grossen Wiese, die zum Anwesen des Camp-Hauses dazugehört und nun für Hockey-Spiele, Torwand- Schiessen, Kichererbsen-Zielspucken oder Sockenzielwurf zur Verfügung steht. Der Spass steht dabei den Kindern wie auch den Eltern ins Gesicht geschrieben und das strahlende Wetter tut sein Übriges: Nach dem Zvieri und freier Zeit geht es dann zum Abendessen, das mit einem kleinen Sketch beendet wird, vorgespielt von der Gruppenleitung und mit viel Lachen honoriert von den Zuschauern.
Dass es beim Generation Camp um mehr als Sport und Basteln geht, zeigt sich spätestens nach dem Abendessen. Nach gemeinsamem Gebet und mitreissendem Lobpreis, der von sehr jungen Mitarbeitern des neunköpfigen Camp-Teams an Gitarre, Keyboard und Schlagzeug begleitet wird, findet nochmal ein ganz anderes Eltern-Kind-Zusammensein statt: Fragen wie „Was würde ich meinem Kind schenken bzw. als Kind gerne geschenkt bekommen, wenn finanziell keine Grenzen gesetzt wären?“ oder „Wann gibt es bei uns Konflikte? Wie verhalte ich mich dabei? Was gäbe es für Möglichkeiten, anders damit umzugehen?“ führen zu ernsten und auch überraschenden Momenten auf beiden Seiten. Mit wertvollen Inputs und einem kleinen Spätimbiss fallen die Teilnehmer erfüllt ins Bett.
Ziel: Versöhnung der Herzen
Ein Stück ihres Ziels haben die Leiter des Generation Camps an einem solchen Tagesende erreicht. Andy Salathé: „Ziel des Generation Camps: dass sich die Herzen der Eltern und die der Kinder versöhnt wieder einander zukehren“ (Mal., 3,24). Überhaupt: Die Grundlage der Arbeit im Generation Camp und auch in anderen Camps, die von Camp Rock veranstaltet werden, dient Gottes Wort, betont Salathé. Seit 1994, das Jahr, in dem er und seine Frau Esther mit Freunden das Camp Rock gegründet und den Neubau eröffnet haben, veranstalten die beiden mittlerweile Kinder- und Teenagercamps und seit einigen Jahren nun auch das Generation Camp. Wenn sie die Camper von heute mit den Campern der ersten Camps vergleichen, erkennen sie markante Unterschiede: „Es wird je länger je mehr zur Exklusivität, wenn ein Kind in einem geborgenen Zuhause mit Vater und Mutter aufwächst, auch unter Christen. Es ist schockierend, was gewisse Kinder bereits in jungen Jahren an Schrecklichem durchgemacht haben, wie viele Kinder unter ADHS, Allergien, Asthma und anderen Krankheiten leiden. So viele Kinder werden heute auch von einer Ruhelosigkeit richtiggehend gegeisselt. Mobbing und Schlägereien nehmen stark zu.“, so Salathé. Vertrauen fassen zu einem Elternteil oder auch von einem Elternteil zum Kind ist da manchmal gar nicht so einfach. Doch auch dafür ist das Generation Camp gerüstet. Auf spielerische und kreative Art lernen Eltern und Kinder wieder, sich zu vertrauen und auch ihre Liebe zueinander wieder zu entdecken. Zum Beispiel, wenn man einer kleinen Mauer entlanglaufend mit verbundenen Augen am Boden liegende Frisbee-Scheiben mit Federbällen treffen soll – da hat man nur eine Chance, wenn einen der Partner – in diesem Fall das eigene Kind – an der Hand nimmt und führt.
Die Camps von Camp Rock kommen an – nicht nur bei gläubigen Christen. Gerade in den Kids- und Teenagercamps haben sie immer mehr Kinder mit Hintergründen, bei denen der christliche Glaube keine Rolle spielt, und auch Kinder aus anderen Religionen, so Salathé. Denn das Gesamtpaket stimmt und der richtige Geist weht – das spüren die Teilnehmer, die gerne wiederkommen und auch entsprechend Werbung bei Freunden machen. Unter den jährlich durchschnittlich 90 Teilnehmern des Generation Camps sind auch diesmal wieder Zara T. aus Schaffhausen und ihre Tochter Jessica (14). Zara ist Mutter von drei Kindern und ist bereits zum dritten Mal im Generation Camp dabei. Sie kennt Camp Rock gut, da auch ihre Geschwister bereits vor knapp 20 Jahren in den Camps dabei waren. Sie findet das Programm im Generation Camp super, gerade mit den diversen Aktivitäten, findet die Leute und Leiter „lässig“. Besonders gefällt ihr die „Zeit füreinander und miteinander, auch mit anderen Teilnehmern“. Mit nach Hause nimmt sie „vor allem die Inputs vom Lobpreis mit den jeweiligen Fragen zwischen Elternteil und Kind“. Und auch Tochter Jessica findet Programm und Leiter gut und lobt das „feine Essen“. Ihr gefällt das Camp, weil sie jedes Mal „lässige Kontakte zu anderen Camp-Besuchern“ hat.
Allgemeine Begeisterung
Andrew M. aus Donzhausen hingegen ist das erste Mal mit seinem neunjährigen Sohn Joshua hier. Ihm hat ganz speziell das gemeinsame Erlebnis des Abseilens gefallen. Zuerst ging er die Kletterwand hinunter, danach sein Sohn. Da er die Kletterwand vorwärts, also nach unten schauend herunterging, kostete es ihn einige Überwindung. Auch er empfindet die Inputs nach dem Lobpreis als gute Denkansätze, die er gerne mit nach Hause nimmt. Die Zeit im Camp erlebte er als sehr harmonisch, auch mit den anderen Teilnehmern. Dabei genoss er es, Zeit zu haben, „sich mal nur um das eine Kind zu kümmern“, was eine neue, andere Verbindung zum Kind ergebe. Sohn Joshua genoss vor allem die stille Zeit am Morgen. Auch er fand das Abseilen und die anderen Sportarten lässig: „Ich habe mit anderen Kindern Volleyball gespielt und mit dem Fussball-Kasten. Das war toll.“ So erhalten auch diesmal Andy und Esther Salathé bereits am Lagerende viele Reaktionen von Teilnehmern, wie gut ihnen das Camp gefallen hat. Bei den Kids- und Teenagercamps bekommen sie hingegen die meisten Feedbacks auf schriftliche Art – von dankbaren Eltern, die ihr Kind verändert wieder haben. „Wir Menschen sind als Gegenüber und somit für eine Beziehung mit unserem Schöpfer geschaffen worden. Wo ein Mensch wieder in diese Freundschaft eintritt, ffndet er die wahre Erfüllung für sein Leben.“, so Salathé abschliessend. Ein Stück weit haben dies die Teilnehmer vom Generation Camp erleben dürfen.
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Wohin in den Ferien? Freizeitlager für Kinder, Jugendliche und Familien
Camp Rock: Generation Camp, Kinder- und Teenagercamps. Dazu themenbezogene Wochenenden z.B. für Frauen, www.camprock.ch
Adonia: Musical-Camps und Sport-Camps für Kinder und Jugendliche, www.adonia.ch
Jugendhaus Seewis: Freizeitlager für Kinder, Jugendliche und Familien, z.B. auch Skilager, www.jhs.ch
Jugend mit einer Mission: Freizeitlager für Kinder, Jugendliche und Familien, www.jmem.ch
Erneuerung aus dem Geiste Gottes: Familienexerzitien und Lager für Kinder, www.erneuerung-online.ch
Priesterbruderschaft St. Petrus: Ferienlager für Kinder und Jugendliche sowie Familienfreizeiten, http://petrusbruderschaft.eu
Beatrice Gall