Mit Spannung erwarten nicht nur das Komitee „Nein zu Ehe für alle“, sondern auch die Vertreter des Ja-Komitees die Abstimmungsresultate. Galt ein Ja zur Eheöffnung während langer Zeit schon fast als sicher, hat der Wind in den letzten zwei Wochen spürbar gedreht.

Das Schweizer Stimmvolk hat realisiert, dass mit der umstrittenen Vorlage nicht „nur“ Ehe, sondern vor allem „Kinder für alle“ gesetzlich etabliert werden sollen. Dies geht vielen Schweizern definitiv zu weit. Deutlich mehr Stimmbürgerinnen und Stimmbürger als zu Beginn des Abstimmungskampfes geschätzt werden wohl ein Nein in die Urne legen, weil sie weder gesetzlich geförderte Vaterlosigkeit noch grenzenlose Fortpflanzungsmedizin gutheissen. Regula Lehmann, Leiterin Ehe und Familienprojekte der Stiftung Zukunft CH, hat Vertreter des Nein-Komitees gefragt, warum sie hoffen oder davon ausgehen, dass das Schweizer Stimmvolk die Ehe für alle ablehnen wird:

Kampagnenleiter Anian Liebrand:
In den letzten Wochen war eine Trendwende feststellbar. Es ist uns gelungen, die öffentlichen Diskussionen auf die Fragen des Kindeswohls zu lenken. Immer mehr Menschen finden unsere Argumente nachvollziehbar. Ich glaube, das Abstimmungsresultat wird mit einem wesentlich höheren Nein-Anteil ausfallen als es die Befürworter gerne hätten.

Timmy Frischknecht, Student, Präsident der neu gegründeten Jungen EDU:
Ich möchte nicht, dass ein Kind per Gesetz während den 18 wichtigsten Jahren seines Lebens kein Recht hat, den eigenen leiblichen Vater kennenzulernen.

Therese Schläpfer, Nationalrätin SVP Kanton Zürich:
Die Annahme würde die Fortpflanzungsmedizin im Allgemeinen fördern. Nach der Samenspende wird eine Forderung zur Leihmutterschaft nicht ausbleiben. Die Schwulen werden sich nicht diskriminieren lassen.

Christoph Keel, Human Life International:
Es gibt eine Human-Ökologie. Diese besagt: Der Vater ist ein Mann, die Mutter eine Frau. Beide ZUSAMMEN können auf natürlichem Weg Kinder haben. Aus der Umweltforschung wissen wir: Alles, was das ökologische Gleichgewicht durcheinander bringt ist äusserst schädlich und zum Teil nicht wiedergutmachbar. Die Ehe für alle wäre ein solcher gesetzlich legitimierter Human-Ökologie-Irrsinn mit unabsehbaren Folgen für Kinder und Gesellschaft.

Lisa Leisi, Präsidentin EDU St. Gallen:
Dem Wohl von Kindern entspricht es, dass sie möglichst bei Vater und Mutter aufwachsen können und ihre Wurzeln kennen.

Der Abstimmungskampf bleibt also spannend, der kommende Sonntag, 26. September 2021 dürfte vielleicht für hohen Puls und einige Überraschungen sorgen.

www.ehefueralle-nein.ch