Das nationale Kompetenzzentrum éducation21, das im Auftrag von Bund und Kantonen die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an Schulen fördert, hat das skandalöse Lehrmittel „Sexualpädagogik der Vielfalt“ (2012) aus dem Katalog der empfohlenen Lernmedien gestrichen. Zum Weltgesundheitstag vom 7. April 2016 hatte éducation21 unter dem Motto „Rundum gesund!“ das umstrittene Lehrmittel für die Sekundarstufe empfohlen. Eine Reklamation von Zukunft CH führte bei éducation21 zu einer erneuten Prüfung des Mediums und schliesslich zu dessen Entfernung aus dem Sortiment. Auf Anfrage meinte Christiane Fach von édcuation21, man nehme Reklamationen sehr ernst und sei zur Erkenntnis gekommen, dass manche Inhalte „nicht wirklich toll“ seien. Ein Blick ins Buch zeigt, dass die problematischen Inhalte sich durch das ganze Lehrmittel ziehen. Als Methode wollen die Autoren explizit „Verwirrung“ und „Veruneindeutigung“ (S. 40) angewendet wissen. Das Ziel der Sexualpädagogik könne zudem „im Verstören, im Aufzeigen verschiedener Identitätsmöglichkeiten und im Schaffen neuer Erlebnisräume liegen.“ (S. 90) In einer Übung soll ein „Puff für alle“ (S. 75) eingerichtet werden, in dessen Räumen jede sexuelle Vorliebe auf ihre Rechnung kommt. „Wo könnte der Penis sonst noch stecken?“ (S. 39) dient als Kontrollfrage für genügende Berücksichtigung sexueller „Vielfalt“. In den Kantonen Basel-Stadt und Zürich ist das Lehrmittel nach wie vor im Einsatz.