Am 17. September 2016 hätte in der Berner Altstadt ein Demonstrationsumzug von 3‘000 Lebensrechts-Aktivisten stattfinden sollen. Doch daraus wird nichts. Das Berner Polizeiinspektorat hat das Gesuch des «Marsch fürs Läbe»-Komitees abgelehnt. Wegen den befürchteten Störungen linksautonomer Kreise könne die Polizei den Schutz eines grossen Bekenntnismarsches nicht garantieren. Die Behörden teilten den Veranstaltern jedoch mit, dass sie bereit seien, eine Kundgebung auf dem Bundesplatz zu bewilligen.
Die Organisatoren des 7. Marsch fürs Läbe haben entschieden, das Verdikt der Berner Behörden zu akzeptieren. Nun wird ein nächstes Gesuch gemäss den Vorstellungen der Polizei eingereicht. Das verantwortliche Komitee zeigte sich zwar bereit, auf den Umzug zu verzichten. Auf der Webseite des ‚Marsch fürs Läbe‘ heisst es, man werde aber weder «an Ort treten» noch sich ausbremsen lassen. Die Kundgebung vor dem Bundeshaus solle dazu dienen, möglichst viele neue Aktivisten aus allen Landesteilen für einen symbolischen Marsch nach Bern zu gewinnen.

2016 findet bereits der 7. Marsch fürs Läbe statt. Er wird von vierzehn christlichen Organisationen, darunter auch Zukunft CH, und zwei politischen Parteien (EDU und EVP) verantwortet. Neben der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) ist 2016 auch wieder die EVP Schweiz in der Trägerschaft vertreten. Das Mitmachen der EVP in diesem Jahr war nicht im Vorhinein klar. Auf das EVP-Büro in Zürich war kurz vor dem Marsch 2015 ein Farbanschlag verübt worden. Fenster wurden eingeschlagen und die Hauswände des Bürogebäudes mit Hammer und Sichel verschmiert. Die EVP Schweiz gibt sich gelassen und geht auch 2016 für das Lebensrecht auf die Strasse.

Obschon es nun im kommenden Herbst keinen Bekenntnismarsch geben wird, wird die politisch-kirchliche Kundgebung noch immer Marsch fürs Läbe genannt. Die Veranstalter argumentieren, dass Name nach der Durchführung von sechs Märschen weithin bekannt sei. Zudem würden in vielen Städten der Welt ebenfalls ‚Märsche für das Leben‘ stattfinden. Auch werde das OK nach Möglichkeiten suchen, 2017 wieder einen Bekenntnismarsch in einer Schweizer Stadt durchzuführen. Eine Namensänderung sei aus diesen Gründen verworfen worden.

http://www.marschfuerslaebe.ch