Die Sexualaufklärung an Schweizer Schulen ist vielerorts ideologisch unterwandert. Statt dass in der fünften und sechsten Klasse die Lehrer ihre Schüler über Körper, Fruchtbarkeit und Selbstschutz unterrichten, überlassen viele Schweizer Schulen dies externen Organisationen. Nicht allen Müttern und Vätern ist diese Praxis geheuer. Dass beispielsweise die Lehrer während dieser Lektionen nicht im Schulzimmer sind, sorgt für ungute Gefühle. Einige dieser Eltern greifen in die Tastatur oder zum Telefonhörer und bitten Zukunft CH um eine fachliche Einschätzung.

Ein Kommentar von Regula Lehmann

Wenn „Achtung Liebe“ ihre zwölfjährige Tochter im Schulunterricht aufklärt, hat Anita F.* keine Schmetterlinge, sondern ungute Gefühle im Bauch. In ihrer Mail an Regula Lehmann von Zukunft CH schreibt sie: „Ich wurde im neuen Quintalsbrief informiert, dass für die Sexualaufklärung in der sechsten Klasse meiner Tochter die Organisation ‚Achtung Liebeʻ gebucht wurde. Ich habe mich kurz auf der Homepage kundig gemacht, und bei mir klingeln einige Alarmglocken, da es mir vorkommt, wie das Vermitteln von Ideologien anstatt lediglich Informationen …“

Ekel, Scham und perverses Verhalten

Ähnlich wie Anita F. äussern sich auch andere Mütter oder Väter, die bei Zukunft CH anrufen, weil sie sich für ihre Kinder einen altersgerechten Sexualkundeunterricht wünschen. Einige von Ihnen haben mit Fachorganisationen wie „Achtung Liebe“, „liebesexundsoweiter“ oder „SpiZ“ bereits negative Erfahrungen gemacht. Zum Beispiel, weil ihre älteren Kinder berichteten, die Lektionsinhalte hätten bei ihnen Ekel erregt und es sei danach in der Klasse „total pervers“ zugegangen. Manche Kinder äusserten klar den Wunsch, die weiteren Lektionen nicht mehr besuchen zu müssen.

Dass diese Eltern ihren jüngeren Kindern keinen solchen Unterricht zumuten möchten, versteht sich von selbst. Doch leider zeigen viele Lehrer und Schulleiter sich wenig gesprächsbereit. Statt auf Interesse und Offenheit stossen nicht wenige Eltern mit ihrem Anliegen auf Granit und obwohl es immer heisst, Kinder dürften Nein sagen, werden ihre Gefühle bei diesem Thema übergangen. „Nein ist Nein“ scheint ausgerechnet in diesem sensiblen Bereich nicht zu gelten. Einem Zukunft CH bekannten Vater wurde von Seiten der Schule sogar mit rechtlichen Konsequenzen gedroht. Dies, obwohl er klar kommunizierte, dass er nicht gegen Sexualkunde, sondern nur gegen den von fremden Personen durchgeführten Unterricht sei.

WHO-Standards für Sexualaufklärung in Europa

Auch wenn immer wieder behauptet wird, der Schweizer „Lehrplan 21“ verlange diese Form von Sexualaufklärung, trifft dies nicht zu. Die Vorgaben des Lehrplans lassen einen grossen Spielraum offen, Lehrerinnen und Lehrer könnten problemlos einen Unterricht anbieten, der auf die unterschiedlichen Werthaltungen von Eltern Rücksicht nimmt. Das Problem liegt in den „Standards für Sexualaufklärung in Europa“, an denen sich Organisationen wie „Achtung Liebe“ laut eigenen Angaben orientieren, obwohl diese für die Schweiz gar nicht verbindlich sind. Auf dem Internetportal von „Achtung Liebe“ steht dazu: „Unsere Methoden richten sich nach den ‚Standards der ganzheitlichen Sexualaufklärung in Europaʻ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und den Richtlinien der International Planned Parenthood Federation (IPPF).“

Wie ganzheitlich und frei von Eigeninteressen die Sexualaufklärung dieser Organisationen ist, darf zumindest hinterfragt werden. Planned Parenthood beispielsweise ist die einflussreichste, internationale Abtreibungsorganisation und somit ideologisch wie auch wirtschaftlich betrachtet keineswegs neutral.

Bedrohung für Beziehungs- und Lebensglück

Die Stiftung Zukunft CH setzt sich bereits seit mehr als zehn Jahren mit der Schulischen Sexualerziehung in der Schweiz auseinander. 2016 verfasste ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung in Zusammenarbeit mit der „Elterninitiative Sexualaufklärung Schweiz“ das Infodossier „Wenn nur sexuelle Lust übrigbleibt. Die WHO-Standards für Sexualaufklärung in Europa unter der Lupe“. In der Einleitung der Broschüre schreibt Zukunft CH: „‚Die WHO-Standards für Sexualaufklärung in Europaʻ sind weit mehr als ein umstrittenes Aufklärungskonzept. Sie sind ein über Sexualpädagogik gesteuertes Programm zur Veränderung der Gesellschaft im Sinne der Gender-Ideologie. Die Standards stehen nicht nur aus der Sicht von relevanten Einzelwissenschaften wie der Biologie, der Psychologie der Geschlechter, der Bindungsforschung und der Entwicklungspsychologie auf fragwürdigem Fundament. Sie betreiben auch moralische Indoktrination in Richtung eines radikalen Werterelativismus. Damit stellen sie eine ernstzunehmende Bedrohung für das Beziehungs- und Lebensglück unserer Kinder und Jugendlichen dar.“

Diese Beurteilung trifft damals wie heute immer noch zu und zeigt, dass die Besorgnis der Eltern keineswegs unbegründet ist.

Das Infodossier zu den WHO-Standards für Sexualaufklärung mit dem Titel „Wenn nur sexuelle Lust übrigbleibt“ kann unter 052 268 65 00 oder via Bestellformular bestellt werden.