Die Beendigung einer unerwünschten Schwangerschaft durch Abtreibung verringert nicht das Risiko für psychische Probleme, sondern ganz im Gegenteil. Das Ergebnis einer kürzlich im „Australian and New Zealand Journal of Psychiatry“ erschienenen Studie, die sich mit den Auswirkungen von Abtreibung auf die seelische Gesundheit von Frauen befasste, zeigt, dass eine solche Abreibung das Risiko für psychische Probleme erhöhe. David M. Fergusson, Direktor des Christchurch Health and Development Study (CHDS) an der University of Otago/Neuseeland, untersuchte den Zusammenhang von Mental Health und Abtreibung in Hinblick auf fünf Kategorien: mögliche Angstzustände, Depressionen, Alkoholmissbrauch, illegaler Drogenkonsum und Suizidalität. Die Studie stellte fest nun, dass eine Abtreibung nicht die Verminderung des Risikos für psychische Probleme zur Folge hatte, sondern fand Hinweise auf eine deutliche Steigerung des Risikos insbesondere für Alkohol- und Drogenmissbrauch, aber auch für Angst und Suizidgefahr. Fergusson weist explizit darauf hin, dass es keine Hinweise gebe, wonach Abtreibung eine therapeutische Wirkung bei der Verringerung der psychischen Risiken hätte im Vergleich zu Frauen, die ein Kind nach unerwünschter oder ungeplanter Schwangerschaft zur Welt brachten. Daher sei es inakzeptabel für Kliniker, eine grosse Zahl von Abtreibungen aus Gründen zu genehmigen, für die es derzeit keine wissenschaftlichen Beweise gebe.
Fergusson bezeichnet sich selbst als „Pro Choice“-Atheist und hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Studien über den negativen Effekt von Abtreibung auf die psychische Gesundheit publiziert. Zahlreiche Länder erlauben gesetzlich die Tötung des Ungeborenen aus therapeutischen Gründen, darunter Österreich, Deutschland, die Schweiz und Grossbritannien. Allein in Grossbritannien wurden im Jahr 2011 186‘000 von 200‘000 Abtreibungen mit dem Hinweis auf den Schutz der psychischen Gesundheit der Frau durchgeführt.