Lehrer Philippe Isnard ist am Gymnasium Manosque in der südfranzösischen Region Provence-Alpes nach wie vor von seiner Arbeit suspendiert, weil er im Rahmen seines Auftrags zur Thematisierung von Familienplanung seinen Schülern einen „traumatisierenden“ Dokumentarfilm über eine Abtreibung gezeigt hatte. Darüber informiert „lepost.fr“. Isnard wurde im Dezember 2010 vom zuständigen Ministerium vom Unterrichten suspendiert. Ihm werden „mangelnder Respekt gegenüber Jugendlichen“, „extremistische Ideen“ und „mangelndes Einhalten des Neutralitätsprinzips“ vorgeworfen. Die obligatorische Sequenz „Familienplanung“ innerhalb der Staatsbürgerkunde wurde am Gymnasium Manosque zu einem wesentlichen Teil von externen „Fachpersonen“ für Sexualerziehung bestritten. Philippe Isnard hatte sich daran gestört, dass im französischen Aufklärungsunterricht ausschliesslich eine unvollständige und tendenziöse Propagierung von Pillen und Kondomen als Allheilmittel praktiziert und nicht auf den schweren Eingriff einer Abtreibung mit all seinen Folgen hingewiesen wird. Schüler berichteten, dass der Lehrer im vornherein auf die Härte der Bilder hingewiesen und ihnen angeboten habe, den Raum während der Filmvorführung verlassen zu können, dass er während des Films aber auch „starke emotionale Reaktionen“ gezeigt habe. Isnard wurde für seinen Einsatz in der Öffentlichkeit aufs Heftigste denunziert. Die Presse kontaktierte ihn zu keiner Zeit für eine Stellungnahme. Sein elfjähriger Sohn wurde nach dem Vorfall auf offener Strasse verprügelt.