Im Jahr 2012 ist die Zahl der Geburten, Eheschliessungen, eingetragenen Partnerschaften und Todesfälle angestiegen, während die Zahl der Scheidungen stabil geblieben ist. Der Anteil der nicht ehelichen Geburten lag bei über 20 Prozent. Soweit die wichtigsten Ergebnisse der Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung des Bundesamtes für Statistik (BFS) für das Jahr 2012.
Steigende Geburtenzahl bei den Frauen ab 35 Jahren

Im Jahr 2012 wurden 82’200 Kinder geboren, was einer Zunahme von 1,7 Prozent (+1400) im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bei einem Grossteil dieser Geburten (38 Prozent) waren die Frauen zwischen 30 und 34 Jahre alt. In den anderen Altersklassen sind zwei verschiedene Entwicklungen zu beobachten. Einerseits bringen Frauen unter 30 Jahren weniger Kinder zur Welt: Seit 2001 ist die Zahl der Geburten bei den 25- bis 29-Jährigen leicht (-3 Prozent) und bei den unter 25-Jährigen deutlich zurückgegangen (-18 Prozent). Andererseits gebären die 35-jährigen und älteren Frauen immer mehr Kinder: Im Jahr 2001 machte ihr Anteil 22 Prozent der Geburten aus, während er sich 2012 auf 30 Prozent belief. Dieses veränderte Verhalten, d.h. später Kinder zu bekommen, bewirkt eine kontinuierliche Erhöhung des Durchschnittsalters der Mutter bei der Geburt ihres ersten Kindes. Im Jahr 2012 betrug dieses 30,4 Jahre, im Jahr 2001 waren es 28,9 Jahre.

Die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau ist von 1,52 im Jahr 2011 auf 1,53 im Jahr 2012 leicht gestiegen. Frauen ausländischer Nationalität bringen weiterhin mehr Kinder zur Welt: Im Jahr 2012 waren es 1,86 Kinder gegenüber 1,84 im Jahr 2011. Bei den Schweizerinnen ist die Anzahl Kinder pro Frau ebenfalls gestiegen, nämlich von 1,42 im Jahr 2011 auf 1,43 im Jahr 2012.

Jedes fünfte Kind ist ein nicht eheliches Kind

Die Zahl der nicht ehelichen Geburten ist weiterhin im Steigen begriffen: Im Jahr 2012 belief sie sich auf 16’600. Zwischen 2011 und 2012 ist die Zahl um 6,2 Prozent gestiegen und hat sich innerhalb von zehn Jahren nahezu verdoppelt. Auch der Anteil nicht ehelicher Geburten an allen Lebendgeburten nimmt weiter zu (20,2 Prozent im Jahr 2012 gegenüber 19,3 Prozent im Jahr 2011). Im Vergleich zum Durchschnitt der Europäischen Union (39,5 Prozent im Jahr 2011) weist die Schweiz jedoch noch immer einen relativ niedrigen Anteil nicht ehelicher Geburten auf.

Mit der Zunahme der nicht ehelichen Geburten ist gleichzeitig auch ein Anstieg der Anzahl Anerkennungen der Vaterschaft zu beobachten. Im Jahr 2012 wurden 16’200 Anerkennungen registriert, während es im Vorjahr 15’700 waren. Dies entspricht einer Zunahme von 3,6 Prozent. Bei der Mehrheit (98,6 Prozent) handelt es sich um eine freiwillige Anerkennung durch den Vater.

Die Zahl der Adoptionen ist seit 30 Jahren kontinuierlich gesunken: von 1600 im Jahr 1980 auf 500 Fälle im Jahr 2012. Diese Entwicklung verlief jedoch sehr ungleichmässig. Gegenüber 2011 ist die Zahl der Adoptionen leicht angestiegen (+0,8 Prozent).

Frauenpaare immer häufiger

Im Jahr 2012 heirateten 42’700 Paare, während es ein Jahr zuvor noch 42’100 waren (+1,4 Prozent). Die Zahl der Eheschliessungen zwischen zwei ledigen Personen ist von 28’500 im Jahr 2011 auf 29’500 im Jahr 2012 gestiegen. Der Anteil der Wiederverheiratungen (siehe Kasten) am Total der Eheschliessungen hat abgenommen. Im Jahr 2011 erreichte er 32,3 Prozent, im Jahr 2012 waren es 30,8 Prozent.

Etwas weniger als 700 Paare entschieden sich im Jahr 2012 für eine eingetragene Partnerschaft, was einer Zunahme von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die steigende Zahl der Frauenpaare zurückzuführen (+11,3 Prozent im Jahr 2011, +8,5 Prozent im Jahr 2012). Die Zahl der Männerpaare nahm 2012 lediglich um 0,5 Prozent zu.

Höheres Scheidungsrisiko bei 20 Jahre oder länger andauernden Ehen

Die Zahl der Scheidungen blieb 2012 gegenüber dem Vorjahr stabil und belief sich auf 17’600. Es wird damit gerechnet, dass bei einer Fortsetzung der 2012 beobachteten Trends mehr als vier von zehn Ehen (43,1 Prozent) eines Tages durch eine Scheidung aufgelöst werden dürften.

In der Schweiz werden Scheidungen mehrheitlich nach rund sieben Ehejahren vollzogen. Bei Ehen, die 20 Jahre oder länger dauern, wird jedoch ein zunehmendes Scheidungsrisiko beobachtet. Der Anteil dieser Kategorien machte 28,8 Prozent aller Scheidungen aus. Die durchschnittliche Anzahl Ehejahre zum Zeitpunkt der Scheidung liegt zwischen diesen beiden Extremen bei 14,6 Jahren.

Stabilisiert sich die Lebenserwartung?

Seit rund zehn Jahren werden in der Schweiz jährlich zwischen 60’200 und 63’100 Todesfälle registriert. Das Jahr 2012 lag mit 64’200 Todesfällen (3,4 Prozent mehr als 2011) damit über dieser Bandbreite. Die Lebenserwartung bei Geburt der Männer ist von 80,3 Jahren (2011) auf 80,5 Jahre (2012) angestiegen. Bei den Frauen blieb sie unverändert bei 84,7 Jahren. Der Unterschied zwischen der Lebenserwartung der Frauen und jener der Männer verringert sich somit weiter. Im Jahr 2012 betrug dieser 4,2 Jahre, während er 2001 bei 5,7 Jahren lag.

Medienmitteilung Bundesamt für Statistik