Am 15. November 2014 verlieh die Universität Fribourg ein Ehrendoktorat an die weltbekannte amerikanische Gender-Philosophin Judith Butler. Butler behauptet, die Geschlechtsidentität habe mit der Natur nichts zu tun, sondern sei eine beliebig veränderbare soziale Konstruktion. Die Organisationen Bürger für Bürger, Human Life International (HLI) Schweiz, Jugend und Familie sowie Zukunft CH haben schon im November 2014 mit einem Protestbrief an die Uni-Leitung gegen die Ehrung der wissenschaftlich unhaltbaren Gender-Ideologie protestiert. Am 13. Februar 2015 ist nun der Brief mit den Unterschriften von 1216 Mitunterzeichnern offiziell bei der Leitung der Uni eingereicht worden.
Angriff auf die Wissenschaft

Aus dem offenen Brief: Mit der Verleihung eines Ehrendoktorats an Judith Butler “hat die Universität ihrem wissenschaftlichen Ansehen einen grossen Schaden zugefügt, der nur mit der unverzüglichen Aberkennung der verliehenen Würde wieder gutzumachen ist. Es geht dabei um nichts weniger als die akademische Ehre Ihrer Universität, mit der ein Ehrendoktorat für eine Genderistin unvereinbar ist. Denn schliesslich zeichnet die Polizei ja auch keine Einbrecher, die Armee keine GSOA-Mitglieder und die Feuerwehr keine Brandstifter aus. Ebenso hat eine „Wissenschaft”, die alle empirischen Fakten leugnet, zwischen Realität und Fiktion nicht unterscheiden will, die Existenz jeder Objektivität bestreitet, und die folglich nicht auf Erkenntnis, sondern nur auf willkürliche Macht und Umgestaltung der Gesellschaft aus ist, im Kanon der Wissenschaften nichts verloren. Denn wer behauptet, dass es keine Wahrheit gibt, der hat konsequenterweise als erster zu schweigen. Ob vielleicht die wortlose Entgegennahme des Ehrendoktorats durch die amerikanische Genderistin als erster, wenn auch noch etwas zögerlicher Schritt in diese Richtung gedeutet werden darf?”

Fehlendes Interesse an Objektivität

“Alle seriösen Erkenntnisse der modernen Hirnforschung, der Psychologie der Geschlechter, der Hormonforschung, jede empirische Erhebung über die Lebensgewohnheiten vom Menschen und ganz einfach all das, wovon jeder Mensch im Umgang mit anderen und sich selbstselbstverständlich ausgeht, widerlegt die Theorie Judith Butlers, der zufolge Mann und Frau nur beliebige gesellschaftliche Konstruktionen sein sollen. Stellvertretend für das, was seriöse Wissenschaftler über Butlers Thesen denken, verweisen wir gerne auf die Münchner Psychologie-Professorin Doris Bischof-Köhler: ‚Ich habe schon mit dem Begriff Gender-‘Forschung’ meine Probleme. Wenn man als empirische Wissenschaftlerin sozialisiert ist, hat man gelernt, Spekulationen nicht für bare Münze zu nehmen, nur weil sie originell klingen. Man bemüht sich, das Regulativ der empirischen Kontrolle zu respektieren, auch wenn es den Erwartungen widerspricht. Die Genderbewegung hat, soweit ich erkennen kann, kein Interesse an Objektivität. Hier scheint ein konstruktivistisches Weltbild vorzuherrschen, dem zufolge so etwas wie eine objektive Wirklichkeit, die es zu erforschen gilt, nicht existiert. Faktizität und Fantasie verschmelzen auf eine Weise, in der ich nicht recht mitdenken kann.‘ (http://www.zeit.de/2013/24/genderforschung-evolutionsbiologie/seite-2).“