Zwei presbyterianische Pastoren sind im Sudan angeblich aufgrund ihrer Predigten eingesperrt worden. Es droht ihnen die Todesstrafe aufgrund ihres christlichen Glaubens. Pastor Yat Michael und Pastor Peter Yein Reith wurden im Dezember 2014 inhaftiert. Pastor Yat Michael weilte zu jener Zeit zusammen mit seiner Frau und seinem kranken Sohn in der Hauptstadt Khartum, um medizinische Hilfe für ihr Kind zu erhalten. Nachdem er bei dieser Gelegenheit am Sonntag, dem 21. Dezember 2014, in einer presbyterianischen Kirche (die kurz davor von sudanesischen „Sicherheitskräften“ schwer demoliert wurde) gepredigt hatte, nahmen ihn nach dem Gottesdienst mehrere Mitarbeiter des sudanesischen Geheimdienstes (NISS) ohne nähere Erklärung fest. Pastor Peter Yein Reith stellte daraufhin Nachforschungen zum Verbleib von Pastor Yat Michael in Khartum an und wurde im Zuge dessen am 11. Januar 2015 festgenommen, nachdem er einen entsprechenden Brief im „Büro für religiöse Angelegenheiten“ abgab. Kurz vorher war er telefonisch aufgefordert worden, unverzüglich in den Süd Sudan zurückzukehren. Andernfalls würden seine Frau und sein einjähriger Sohn verhaftet.
Lange Zeit gab es keinerlei Informationen über den Verbleib der Beiden, bis am 4. Mai 2015 offiziell Anklage erhoben wurde. Die Beschuldigten werden in acht Punkten angeklagt, darunter Störung des öffentlichen Friedens, Verunglimpfung religiöser Überzeugungen sowie Untergraben der Verfassung und Kriegsführung gegen den Staat. Die beiden letztgenannten Punkte können zur Todesstrafe führen. Die Gerichtsverhandlung ist dem Vernehmen nach für Montag, den 15. Juni 2015 anberaumt.
Pastor Yat Michael und Pastor Peter Yein Reith gehören beide der evangelisch-presbyterianischen Kirche des Süd Sudan an. Vertreter dieser Kirche meinten gegenüber Medien: „Diese Vorkommnisse sind nichts neues für unsere Gemeinschaft. Die allermeisten unserer Pastoren waren bereits im Gefängnis. Sie wurden geschlagen und gesteinigt. So wollen sie unsere Kirche auslöschen. Wir sind nicht überrascht. Dies ist die Art und Weise, wie sie mit uns umgehen.“ Pastor Michael ist verheiratet und Vater eines 3-jährigen und 1-jährigen Kindes. Pastor Reith ist ebenfalls verheiratet, hat eine 1-jährige Tochter und kümmert sich um ein Waisenhaus im Süd Sudan.
Eine Petition ruft jetzt dazu auf, über die UNO und über die Botschafter des Sudan massiven Druck auf die Sudanesische Regierung aufzubauen, damit Pastor Michael und Pastor Reith freikommen. Auch Meriam Ibrahim war im Sudan eingesperrt und zum Tode verurteilt. Dank vereintem internationalen Druck (u.a. mithilfe einer Petition) konnte sie befreit werden. Dieser Erfolg kann mit der Unterstützung zahlreicher Menschen und Unterschriften wiederholt werden, so die Initianten von CitizenGo.
Mit der Unterzeichnung dieser Petition senden wir gemeinsam ein starkes Zeichen, damit der Sudan das Recht auf Religionsfreiheit, wie in seiner Verfassung festgeschrieben, vollumfänglich achtet und die beiden Pastoren Yat Michael und Peter Yein Reith nicht zum Tode verurteilt werden und unverzüglich frei kommen! Unterschreiben auch Sie – jetzt!
http://citizengo.org/de/25238-sudan-keine-Todesstrafe-fuer-unschuldig-inhaftierte-pastoren