Susanne Geske, die Witwe des im letzten Jahr in der Türkei ermordeten Christen Tilmann Geske, erhält den Walter-Künneth-Preis. Der Preis wird zum fünften Mal von der Organisation KSBB verliehen (Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis) und geht dieses Mal an die Witwe, weil sie den fünf muslimischen Tätern, die ihren Mann sowie zwei weitere Männer schwer gefoltert und ermordet hatten, nach der Tat öffentlich vergeben hat.
Die fünf Männer handelten nach Aussagen der Staatsanwaltschaft aus Hass auf christliche Missionare, als sie am 18. April 2007 die drei Männer ermordeten. Unmittelbar nach der Tat sprach sie den Tätern öffentlich ihre Vergebung zu. Ihre Biographie „Ich will keine Rache“, die im Brunnen Verlag erschienen ist, ist ein bewegendes Beispiel für Freundschaft, christliche Nächstenliebe, Hingabe und Vergebung.

Der Preis wird am 20. Juli 2008 in Nürnberg verliehen, Laudator ist der Direktor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit der Evangelischen Allianz, Prof. Dr. Thomas Schirrmacher. Susanne Geske reist eigens zur Preisverleihung aus der Türkei an, denn bis heute wohnt sie im türkischen Malatya, zusammen mit ihren drei Kindern. Träger der nach dem evangelischen Erlanger Theologen Professor Walther Künneth (1901-1997) benannten Auszeichnung waren bisher u. a. der frühere Bundesminister Hans Apel für sein Buch „Volkskirche ohne Volk“ und der evangelisch-lutherische Altbischof Oskar Sakrausky aus Österreich wegen seines Einsatzes für den Lebensschutz.