Die Dargebotene Hand (Tel 143) sei auch im laufenden Jahr überdurchschnittlich häufig mit dem Thema Suizid (Selbsttötung) konfrontiert worden. Das schreibt Tel 143, die bekannteste Anlaufstelle für emotionale Erste Hilfe in der Schweiz, in einer Medienmitteilung zum Weltsuizidpräventionstag vom 10. September. Die Zahl der Nennungen am Telefon habe 2023 im Vergleich zu den ersten sieben Monaten im 2019 um mehr als 34 Prozent zugenommen, gegenüber demselben Zeitraum im 2022 um fast 11 Prozent.

Während viele Themen bei den Gesprächen von Tel 143 wieder auf vorpandemische Niveaus gefallen seien, nehme die Zahl der Themennennungen rund um Suizidalität weiter zu. Das Thema sei in den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 mehr als 19-mal pro Tag zur Sprache gekommen. Obwohl Gespräche mit Minderjährigen nur ca. 1 Prozent ausmachen, hat die Zahl der Gespräche laut Tel 143 mit dieser Altersgruppe zwischen Januar und Juli 2023 um mehr als 8 Prozent zugenommen. „Da diese Altersgruppe bekanntermassen ungern Gespräche per Telefon führt, kann die Not, welche diese zu einem Anruf bewegt, nur erahnt werden“, schreibt Tel 143.

Suizid kann verhindert werden: Darüber reden hilft!

Die Dargebotene Hand trägt laut Selbstaussage zur Suizidprävention bei, indem sie Menschen, die Verzweiflung, Sorgen und Stress mit jemandem teilen möchten, ein offenes und einfühlsames Ohr bietet. Das Angebot ist kostenlos, anonym und rund um die Uhr präsent. Der Kontakt ist per Telefon, E-Mail oder Chat möglich (www.143.ch).Tel 143 engagiert sich auch an regionalen Präventionsanlässen und in Suizidnetzwerken, und organisiert auf Anfrage massgeschneiderte Gesprächsführungskurse für Firmen und Organisationen. „Empathische Kompetenz und die Bereitschaft, das Thema ‚Suizidgedankenʻ offen anzusprechen, ist heute wichtiger denn je, und kann einen relevanten Beitrag zur Prävention von Suizid leisten“, so Tel 143.

Die Dargebotene Hand fordert deshalb zum Weltsuizidpräventionstag zum Reden auf und betont, dass reden Menschen retten könne: „Sprechen Sie Menschen in Ihrem Umfeld an, wenn Sie den Eindruck haben, diese seien suizidgefährdet!“

 

Quelle: APD