In einem Interview mit der Weltwoche vom 22. Dezember 2011 äussert sich der Churer Bischof Vitus Huonder klar zum Thema Homosexualität und Abtreibung. Befragt zur bevorstehenden Revision des Partnerschaftsgesetzes, wonach künftig auch Homosexuelle Kinder adoptieren dürfen sollen, entgegnet Huonder: „Jedes Kind hat ein Recht auf Mutter und Vater. In der Struktur einer homosexuellen Verbindung wird dieses Recht dem Kind geplant und bewusst verwehrt. Das ist eine grundlegende Verletzung des Kindesrechts.“ Beim Thema Abtreibung äussert sich der Churer Bischof kritisch gegenüber der Mitfinanzierung der „Familienberatungsstelle Adebar“ durch die Bündner Landeskirche: „Für Adebar ist Abtreibung eine legitime Option, für die Kirche nicht. Die Tötung eines Menschen ist nie eine Option, in so eine Beratung gehört kein katholisches Steuergeld.“
Dass er für seine klaren Positionen auch Anfeindungen in Kauf nehmen muss, gehört für ihn zum Bischof-Sein dazu: „Man muss sicher bereit sein, als Bischof Widerstand auszuhalten, auch Anfeindungen. Diese Widerstände gehören zum Amt in der heutigen Zeit. Es ist nicht einfach, die Werte der Kirche zu vertreten. Entweder Sie passen sich an oder Sie setzen Akzente und sagen: ‚So weit kann ich gehen, und hier hört es auf, auch wenn es Widerstand gibt.‘ “

„Was wir heute entscheiden, hat immer Folgen für das Morgen, für das, was der Mensch sein wird, was die menschliche Gesellschaft sein wird “, so der Katholik, der sich um unsere Gesellschaft und die darin lebenden Menschen sorgt und bedauert, dass man die Kirche in der Öffentlichkeit oft nur als „Spassbremse“ sehe, weil man „ein trügerisches, konsumistisches Verständnis von Glück“ habe. „Was die Kirche mit den Zehn Geboten lehrt, ist gesunder Menschenverstand und führt zu einem gelungenen Leben.“