Das deutschlandweit erste „Zentrum für Islamische Theologie“ wurde am 16. Januar 2012 durch Bundesbildungsministerin Professor Dr. Annette Schavan (CDU) offiziell eröffnet. Seinen Betrieb aufgenommen hat das Zentrum allerdings bereits zum Wintersemester 2011/12. 23 Frauen und 13 Männer sind inzwischen für den Bachelorstudiengang eingeschrieben, um Imame oder Religionslehrer – made in Germany – zu werden. Die Einrichtung von solchen Institutionen an deutschen Hochschulen erweise sich laut des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) als Teil einer zeitgemässen Integrationspolitik. Schavan lobte das Tübinger Islam-Zentrum als „Meilenstein für die Integration“ und bezeichnete es als „grossen und wichtigen Schritt“. Das Zentrum biete „die grosse Chance, auch den Dialog mit den christlichen Religionen zu fördern. Glaube muss gedacht werden. Religion braucht Klärung und Aufklärung“. Ähnliche Zentren sollen an den Doppelstandorten Osnabrück/Münster, Frankfurt/ Giessen und Nürnberg-Erlangen entstehen. Insgesamt wird das BMBF das Tübinger Zentrum mit vier Millionen Euro über fünf Jahre fördern. Nach Ablauf der Bundesförderung wird es vom Land Baden-Württemberg in der Endausbaustufe mit rund 1,3 Millionen Euro jährlich gefördert. Nach Schätzungen des BMBF werden in den nächsten Jahren bis zu 2‘000 islamische Religionslehrer für rund 700‘000 muslimische Schüler benötigt. Insgesamt leben in Deutschland rund vier Millionen Muslime.