Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden in der EU, Norwegen und der Schweiz insgesamt 519’000 Asylanträge gestellt. Diese Zahlen hat die Europäische Asylagentur (EUAA) mit Sitz in Malta am 5. September 2023 veröffentlicht. Demnach gab es einen Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist der höchste Halbjahresstand seit 2015/2016. Die EUAA warnt, dass die Zahl der Asylanträge bis zum Jahresende möglicherweise eine Million erreichen könnte, wenn der aktuelle Trend anhält.

Den veröffentlichten Zahlen zufolge entfiel mit rund 30 Prozent der grösste Anteil der gestellten Asylanträge auf Deutschland (154’677). Es folgen Spanien (86’786), Frankreich (81’158), Italien (62’484) und Österreich (22’990). Anders sieht es in Osteuropa aus. Polen und Ungarn wollen sich nicht zwingen lassen, Einwanderer aufzunehmen. Die meisten Flüchtlinge stammen aus Ländern wie Syrien, Afghanistan, Venezuela und der Türkei.

Die steigende Anzahl von Asylanträgen hat gemäss der EUAA zu einem Rückstau von Fällen geführt, die auf eine Entscheidung warten, der 34 Prozent höher ist als im Vorjahr. Zahlreiche europäische Staaten stünden bei der Bearbeitung der Asylanträge „unter Druck“, erklärte die EUAA weiter. Trotz Diskussionen über schärfere Regeln für illegale Einwanderung haben konkrete Massnahmen bisher nicht stattgefunden. Einige Länder, darunter Deutschland, möchten, so der Anschein, die Einwanderung nicht behindern.