Die elfjährige Jana hat genug vom Sexualkundeunterricht. Was ihr dort zugemutet wird, stösst sie ab. Ein reales Beispiel aus dem Schweizer Schulalltag.

Von Regula Lehmann

Informationen über Analsex, Oralsex und weitere sexuelle Präferenzen ekeln sie und sie hat auch keine Lust, ein Plakat zum Thema „Geschlechtsverkehr“ zu gestalten. Die Eltern reagieren und reichen ein Gesuch auf Dispensation ein. Schliesslich sollen Kinder Nein sagen, wenn sie etwas nicht wollen oder als übergriffig empfinden. So lautet eine Grundregel der Missbrauchsprävention. Nein ist Nein – doch nicht im Fall von Janas Schule.

Die Lehrerinnen stellen auf stur und behaupten, die Inhalte seien altersgerecht und vom Lehrplan so vorgesehen. Was jedoch nicht stimmt. Analsex und Oralsex sind nicht Inhalt des Lehrplans 21 und der Lehrplan schreibt auch nicht vor, dass Kinder Anleitungen zur Selbststimulation erhalten sollen, wie dies an verschiedenen Schweizer Schulen praktiziert wird. Masturbation ist kein Schulfach und Erwachsene haben sich nicht in die Intimsphäre von Kindern einzumischen! Nicht der Lehrplan schlägt übergriffige Inhalte für den Schulischen Sexualkundeunterricht vor, es sind die WHO-Standards für Sexualaufklärung, die von einseitig ideologisierten Sexualpädagogen zum Bildungsmuss erklärt werden. Dies geschieht ohne gesetzliche Legitimation. Es gibt keine rechtliche Grundlage für die verbindliche Anwendung der WHO-Standards an Schweizer Schulen. Zum Glück nicht, denn die WHO-Standards berufen sich auf Pädagogen und Sexualforscher, die ein fragwürdiges Verhältnis zur Pädophilie einnehmen. Welches Verständnis der Kindheitsentwicklung den Standards zugrunde liegt, wenn diese kindliches Verhalten (z.B. Doktorspiel) sexuell deuten und vermeintlich „sexuelle Spiele“ zu notwenigen Schritten einer gesunden Entwicklung erklärten, ist zumindest schwer durchschaubar. Jedenfalls scheinen die Standards, die in der Schweiz von der Organisation Sexuelle Gesundheit Schweiz propagiert werden, jene Kinder, die sich schon „sexuell“ aktiv zeigen, zum Massstab zu machen und entsprechende „Potentiale“ entsprechend fördern zu wollen. Wie bedenklich dies ist, weiss der Wiener Psychiater Raphael Bonelli, der darauf hinweist, dass die Frühsexualisierung das „Muster der Pädophilen“ ist.

Schulischer Unterricht muss neutral sein, darf keine einseitigen Ideologien enthalten und muss die Pluralität der Werthintergründe von Kindern und ihren Familien berücksichtigen. Diese Voraussetzungen erfüllt der Sexualkundeunterricht an Schweizer Schulen zunehmend nicht mehr. Die Schamgrenzen gesunder Kinder werden verletzt und ihr NEIN wird ignoriert. Eine bedenkliche Entwicklung. Erwiesenermassen erhöht jede Grenzverletzung das Risiko von Kindern, Opfer von Übergriffen zu werden. Missbrauchsbegünstigung wird hier also von genau den Kreisen betrieben, die sich den Kampf gegen sexuelle Übergriffe auf die Fahne geschrieben haben. Es ist an der Zeit, dass die zuständigen Kontrollinstanzen ihre Verantwortung wahrnehmen. Missbrauchsbegünstigender Sexualkundeunterricht? Das geht gar nicht!