Haben Sie gewusst, dass trotz steigender Weltbevölkerung die Zahl der durch Armut betroffenen Menschen ständig sinkt? Der französische Demograph Gérard-François Dumont hat in einer Publikation des deutschen Instituts für Demographie, Allgemeinwohl und Familie im Oktober 2015 am Beispiel Indien die nach wie vor einflussreiche These des Malthusianismus widerlegt, wonach die „Vermehrungskraft der Bevölkerung unbegrenzt grösser ist als die Kraft der Erde, Unterhaltsmittel für den Menschen hervorzubringen.“ Während die Bevölkerung Indiens von 1947 bis 2014 um 260 Prozent auf 1,296 Milliarden anstieg, hat sich im gleichen Zeitraum die Nahrungsmittelproduktion fast vervierfacht und das Bruttoinlandprodukt gar verzwanzigfacht. Der Anteil der unterernährten Menschen an der Bevölkerung Indiens sank in den letzten 15 Jahren von 23,8 auf 15,2 Prozent. Eine aktuelle Studie der Weltbank zeigt gleichzeitig, dass trotz steigender Weltbevölkerung der Anteil der durch extreme Armut Betroffenen erstmals seit Beginn der regelmässigen Erhebungen unter 10 Prozent gesunken ist. Waren 2012 noch 12,8 der Weltbevölkerung (902 Millionen) von extremer Armut betroffen, dürfte diese Zahl 2015 auf 9,6 Prozent (702 Millionen) sinken.