Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) hat am 23. Februar 2015 acht Dörfer im assyrischen Khabour-Gebiet angegriffen, das im Nordosten Syriens liegt. Tausende Assyrer sind von den Extremisten eingekesselt und über 200 von ihnen, darunter Frauen und Kinder, wurden entführt. Unter den Widerstandskämpfern sind Tote und Verletzte. Sie versuchen einen Korridor freizukämpfen, um die Familien in Sicherheit zu bringen. Währenddessen fliehen Hunderte in die benachbarten Dörfer und suchen Zuflucht in den Kirchen, die jetzt schon überfüllt sind.
Seit Jahren verübt der IS Verbrechen gegen die Menschlichkeit in immer grösser werdendem Ausmass. Das Bündnis der internationalen Gemeinschaft, das aus 40 Staaten besteht, hat es immer noch nicht geschafft, diese Terrorgruppe zu stoppen oder sie zu schwächen. Die Spirale der IS-Gewalt wird immer grösser und die Gegenmassnahmen der internationalen Gemeinschaft gehen in die richtige Richtung, wirken aber im Vergleich kaum sichtbar.

Ein schnelles Eingreifen durch Spezialkräfte oder die Bewaffnung assyrischer Kämpfer zu Selbstverteidigungszwecken ist unvermeidbar, wenn eine weitere Katastrophe wie in Mosul vergangenen Sommer verhindert werden soll. Die Waffenlieferung darf nicht nur auf die Kurden begrenzt bleiben, sondern muss auf christlich-assyrische Selbstverteidigungsmilizen ausgeweitet werden.

Wir fordern zudem als Sofortmassnahme ein unmittelbares Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft zur Errichtung eines Sicherheitskorridors, damit die Bewohner des Khabour-Gebiets umgehend in Sicherheit gebracht werden können.

Medienmitteilung des Zentralverbandes der Assyrischen Vereinigungen in Deutschland und Europäischen Sektionen e.V.