Rund die Hälfte aller muslimischen Einwanderer in Europa vertreten fundamentalistische Einstellungen. Zu diesem Ergebnis kommt die neue repräsentative Befragung des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) in sechs europäischen Ländern – Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Österreich und Schweden. Die Studie erschien in der Dezember-Ausgabe der WZB-Mitteilungen. Befragt wurden 9‘000 Personen mit türkischem und marokkanischem Migrationshintergrund sowie jeweils aus einer einheimischen Vergleichsgruppe. Demnach erachten 65 Prozent der befragten Muslime in allen sechs Ländern religiöse Gesetze für wichtiger und höher als die Gesetze des Landes, in dem sie leben. Drei Viertel von ihnen finden, es gebe nur eine mögliche Auslegung des Korans. Fast die Hälfte der befragten Muslime stimmte allen drei Aussagen zu. Darüber hinaus denken 45 Prozent der Befragten, dass man Juden nicht trauen könne. Ebenso viele glauben, dass der Westen den Islam zerstören wolle. Schliesslich stimmten 60 Prozent der Muslime der Aussage zu, dass man „zu den Wurzeln des Islam zurückkehren“ sollte.