Im Jahr 2012 wurden 105‘678 Urteile wegen eines Vergehens oder Verbrechens gefällt. Dies entspricht einem Anstieg von 9,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und einem neuen Höchststand. Angestiegen sind die Verurteilungen bei Vermögensdelikten, (+20,6 %), bei Straftaten gegen das Ausländergesetz (+17,5 %) und gegen das Betäubungsmittelgesetz (+20,7 %). Ausserdem gibt es einem massiven Anstieg bei den kurzen Freiheitsstrafen (+69,7 %). Das zeigt die neue Strafurteilsstatistik des Bundesamtes für Statistik, die am 28. Oktober 2013 erschienen ist. Innerhalb der Vermögensdelikte ist die häufigste Straftat der einfache Diebstahl, der um 30 Prozent angestiegen ist. Die Verurteilungen aufgrund schwerer Körperverletzungen sind 2012 von 126 auf 156 angestiegen (+23,8 %). Dabei gab es sowohl bei den versuchten als auch bei den vollendeten schweren Körperverletzungen einen deutlichen Anstieg. Bei den versuchten Körperverletzungen handelt es sich dabei um die Fortsetzung eines Langzeittrends, der im Jahr 2004 begonnen hat und bis zum Jahr 2012 zu einem Anstieg von 233 Prozent geführt hat. In demselben Zeitraum sind die Verurteilungen aufgrund vollendeter schwerer Körperverletzungen um 20 Prozent gestiegen.
Liegt das Betäubungsmittelgesetz (Handel) mit dem Anstieg auf 5‘848 Verurteilungen noch unter dem Höchststand von 2010, so setzt die Anzahl Verurteilungen aufgrund des Ausländergesetzes hingegen seinen kontinuierlichen Aufwärtstrend fort und erreicht mit 16’849 Verurteilungen einen neuen Höchststand. Die neu zur Verfügung stehenden Angaben zum Aufenthaltsstatus zeigen, dass 2012 im Vermögensbereich 41,5 Prozent der Verurteilungen ausländische Personen betrafen, die keine Niederlassungsbewilligung oder Aufenthaltserlaubnis (C- oder B-Ausweis) besitzen (Anstieg bei dieser Personengruppe von 47,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Auch bei den Verurteilungen aufgrund von Handel mit Betäubungsmittel sind es die Ausländer ohne einen ständigen Wohnsitz in der Schweiz, die den grössten Anstieg verzeichnen (+41,2%) wobei 44,7 Prozent der Verurteilungen in diesem Bereich diese Personengruppe betreffen.