Der Protestantische Verein Kirche und Glaube bittet Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga in einem offen Brief, bei der beschlossenen Aufnahme von 3‘000 syrischen Flüchtlingen sich „ganz besonders der christlichen Minderheit als der am meisten verletzlichen Gruppe anzunehmen.“ Diese würden sich u.a. auch „weitaus am einfachsten und schnellsten integrieren“ und stellten keine Terrorgefahr dar.
Im Brief heisst es u.a.: „Wir möchten Sie (…) darauf hinweisen, dass die ca. 10% Christen in Syrien die weitaus am meisten benachteiligte Minderheit ausmachen, weil sie von allen Kriegsparteien jeglicher Couleur diskriminiert und verfolgt werden. Wie auch immer der Bürgerkrieg einmal ausgehen wird, haben die Christen deshalb kaum eine Chance, über-haupt je wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können. Wenn sie fliehen, müssen sie in der Regel alles aufgeben und zurücklassen ohne Hoffnung auf eine spätere Rückkehr. Dazu wissen wir aus zuverlässigen Quellen (…), dass Christen auch in den vom UNHCR betreuten Flüchtlingslagern diskriminiert und verfolgt werden, weil auch dort zum Teil extreme Muslime als Betreuungs- und Hilfspersonal den Ton angeben. Oft werden die christlichen Flüchtlinge deshalb in den Lagern gar nicht geduldet oder sogar weiter vertrieben, sodass sie irgendwo im Elend vegetieren müssen, wenn sie nicht bei Verwandten oder Bekannten Unterschlupf finden. Wenn dann im Lager Flüchtlinge ausgewählt werden, um in die Schweiz einreisen zu dürfen, werden nur Muslime berücksichtigt, weil Christen aus den genannten Gründen kaum vorhanden sind. Wir appellieren deshalb an Sie, dass Sie sich bewusst für die am meisten benachteiligten christlichen Menschen am untersten Ende der Kette einsetzen und ihnen bevorzugt Aufnahme in unser Land gewähren.

Dazu kommt, dass christliche Flüchtlinge sich in unserem Land weitaus am einfachsten und schnellsten integrieren würden. Und ein Risiko, dass diese Menschen sich später radikalisieren oder gar für unser Land zu einer Terrorgefahr werden könnten, besteht nicht. (…)

Deshalb appellieren wir nochmals an Sie, wenn Sie Flüchtlinge aus dem Bürgerkrieg in Syrien in unserem Land aufnehmen, dass Sie sich ganz besonders der christlichen Minderheit als der am meisten verletzlichen Gruppe annehmen.“