Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) hat seinen neuen Lagebericht „Sicherheit Schweiz 2022“ kürzlich veröffentlicht. Darin erklärt er u.a., dass die dschihadistische Terrorbedrohung für die Schweiz erhöht bleibt.

„Der ‚Islamische Staatʻ und die al-Qaida sind die wichtigsten Exponenten der dschihadistischen Bewegung in Europa und damit auch für die Terrorbedrohung der Schweiz massgeblich“, so der NDB. Doch seit 2020 gehe die Gefahr zunehmend von autonom handelnden dschihadistisch inspirierten Einzeltätern aus, ohne direkten Bezug zu Islamischen Staat (IS) und al-Qaida. Hier spricht der NDB von einer „diffuseren Bedrohung“. Zudem könnte auch laut dem NDB Gefahr drohen, wenn ehemalige IS-Kämpfer nach Europa zurückkehrten. Denn hunderte von ihnen aus Europa und der Schweiz befinden sich gerade immer noch im Irak und Syrien, besonders „in von kurdischen Streitkräften kontrollierten Gefängnissen oder Lagern im Nordosten Syriens.“ Solche Rückkehrer stellen laut dem NDB eine Bedrohung für die Sicherheit der Schweiz dar: „Das grösste Risiko dabei ist, dass sie Drittpersonen in ihrem Umfeld beeinflussen und zu Gewaltakten inspirieren könnten.“

Besonders die Repatriierungen im Jahr 2021 von männlichen Dschihadisten direkt aus syrischen Gefängnissen in den Kosovo und nach Nordmazedonien sind ein Problem. „Angesichts der grossen Diasporagemeinschaft in der Schweiz und deren enger Vernetzung in den Westbalkan stellen solche Repatriierungen auch ein Risiko für die Schweiz dar“, heisst es im Bericht.

Des Weiteren thematisiert der NDB den Konsum und die Verbreitung dschihadistischer Inhalte im Internet. Dies würde die Entstehung und Aufrechterhaltung kleiner Sympathisantengruppen in der Schweiz und auch über die Landesgrenzen hinweg ermöglichen.

Der vollständige Sicherheitsbericht des NDB: www.newsd.admin.ch