„Die Welt“ berichtete am 27. Oktober 2007 von einem Fall aus Brüssel, bei dem ein belgischer Narkosearzt einen muslimischen Mann verklagte, weil dieser das Leben seiner Frau und seines Kindes gefährdet habe. Die hochschwangere Frau benötigte dringend eine Narkosespritze für einen Kaiserschnitt. Der Ehemann verweigerte dem Arzt aber die Zustimmung dafür, weil er seine Frau nur von einer weiblichen Ärztin behandeln lassen wollte, so der belgische Fernsehsender VRT. Da weibliche Narkoseärzte zu dem Zeitpunkt aber nicht zur Verfügung standen, konnte der Arzt der Schwangeren erst nach zwei Stunden Diskussion mit dem Mann die Spritze geben – allerdings nicht, ohne dass vorher die Frau am ganzen Körper bis auf die Injektionsstelle verhüllt werden musste. Durch diese und noch weitere Einschränkungen bei der Behandlung der Frau sei Lebensgefahr für sie und ihr Kind entstanden, klagt nun der Arzt. Unterstützung bekommt er dabei von der belgischen Berufsvereinigung der Anästhesisten, die sich auf die Seite ihres Kollegen stellte.