Es ist eine gefährliche Selbsttäuschung, wenn gerade die so genannten fortschrittlichen Kräfte der Schweiz mit dem Islam sympathisieren und ihm eine möglichst unkontrollierte Etablierung zu gewährleisten suchen: Sozialisten, Liberale, Grüne, Alternative und gerade Frauenrechte-Verteidiger und -verteidigerinnen sowie ihre Pendants in den Kirchen fallen nämlich besonders unter die islamische Todesdrohung gegen „Ungläubige und Abtrünnige“. Als selbst totalitäre Ideologie steht jener Islam, der die Scharia (das islamische Gesetz) höher stellt als die Schweizer Verfassung und Gesetze, mit seinem politischen Konzept in der unmittelbaren geistigen Nachbarschaft von Faschismus und Kommunismus.
So galt in den Sowjetrepubliken mit Moslembevölkerung ganz offiziell die Parole „Hoch lebe die Sowjetmacht, hoch lebe die Scharia!“ Diese allgemeine Feststellung von F.M. Muhame?u in seiner 2001 in Moskau erschienenen Untersuchung „Russlands Moslems“ (S. 48–49) lässt sich mit zahlreichen einzelnen Fakten belegen und an ihnen verdeutlichen. So fanden die Bolschewisten von ihren Anfängen an bei gläubigen Christen weder Verständnis noch Unterstützung.

Einzige Ausnahmen gab es bei den unter den Zaren verfolgten „Altgläubigen“: Sie finanzierten aus taktischen Überlegungen – keineswegs mit kommunistischer Überzeugung – das Parteiorgan „Prawda“. Islam eine der Säulen sowjetischer Herrschaft Bei den Moslemvölkern unter russischer Herrschaft setzte sich hingegen schon ab 1880 die Denkrichtung und politische Strömung der progressiven „Jungen“ (Yä?lär) durch. Von den Tataren an der Wolga und auf der Krim bis ins zentralasiatische

Buchara und Kokand lief diese Bewegung zunächst dem Marxismus parallel, um dann voll in den Bolschewismus einzumünden. Einziger theoretischer Unterschied blieb, dass im ideologischen Überbau anstelle des kämpferischen Atheismus der arabische Gott Allah an der Spitze stand. In seinem Namen stürzte der „rote Moslem“ Fayzulla Khodzhayev gemeinsam mit dem Sowjetgeneral Frunse die traditionelle islamische Ordnung im heutigen Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan und Turkmenistan. Er avancierte im Sowjetstaat zum Präsidenten des Rates der Volkskommissare, bis er 1938 selbst den blutigen Säuberungen Stalins zum Opfer fiel. Der Islam blieb jedoch weiter bis zur Wende eine der Säulen sowjetischer Herrschaft. Und heute hat er es wieder verstanden, ins postkommunistische System integriert zu werden. Putins kulturpolitischer Berater, der Filmemacher Nikita Michalkow, geht sogar so weit zu behaupten, dass Russlands orthodoxe Christen den Moslems näher stünden als Katholiken und Protestanten!

Hitler: „Hätten wir doch Mohammed angenommen!“

Noch mehr liegen gemeinsame Züge von Islam und Nationalsozialismus auf der Hand. Judenfeindschaft und Verherrlichung von allem Kriegerischen sind die wichtigsten gleichen Nenner. Adolf Hitler hat es persönlich beklagt, dass die Germanen Christen und nicht Moslems geworden sind, was im 8. Jahrhundert durchaus eine Alternative war. Wörtlich sagte der „Führer“ über die Schlacht von Poitiers im Jahr 732, in der Karl Martell die muslimischen Araber besiegt und damit ihren Vormarsch im Westen stoppte: „Hätte bei Poitiers doch nicht Karl Martell gesiegt! Haben wir schon die jüdische Welt auf uns genommen – das Christentum ist so etwas Fades –, hätten wir viel eher noch den Mohammedanismus übernommen, diese Lehre der Belohnung des Heldentums: Der Kämpfer allein hat den siebenten Himmel! Die Germanen hätten die Welt damit erobert, nur durch das Christentum sind wirdavon abgehalten (Hitlers Tischgespräche 1941–1944, 2000, S. 607).“

Dabei hat es sich nicht um eine gelegentliche launische Bemerkung Hitlers vor dem Dessert gehandelt. In Kairo bin ich 1964 am Treffpunkt alter Nazis, dem Restaurant „Löwenbräu“, einem Mann begegnet, der sich Omar Amin nannte. Nach dem sechsten Bier und bei aufgezogener Hakenkreuzflagge – nur war das Hakenkreuz in Rot statt Schwarz – rühmte er sich bald, Johann von Leers zu sein, der Moslem-Experte des Nationalsozialismus. Schon lang vor seinem Übertritt zum Islam hatte er 1942 im pseudowissenschaftlichen Organ „Die Judenfrage“ geschrieben: „Als Religion hat der Islam tatsächlich einen ewigen Dienst geleistet: Er verhinderte die drohende Eroberung Arabiens durch die Juden und besiegte die schrecklichen Lehren Jehovas durch eine reine Religion“.

Zu dem Kairoer Kreis um von Leers zählte auch Ahmed Huber – der 2008 verstorbene Wegbereiter des Politislams in der Schweiz. Bei ihm wusste man nie, ob die Hinwendung zum Islam oder antisemitischer Rechtsextremismus an erster Stelle stand. Darin gleicht ihm nun Qaasim Illi, ebenfalls Konvertit und Pressesprecher des Islamischen Zentralrats Schweiz (IZRS). Ihn hat erst der politische Kampf gegen Israel und das Judentum zum Islam geführt. Wenn heute intellektuelle (und oft linke) Kreise unserer Gesellschaft und Politik mit dem Islam liebäugeln, sitzen sie dabei mit den Rechtsradikalen in demselben windigen Boot!

Von Heinz Gstrein