Der bekannte katholische Philosoph Robert Spaemann ist am gestrigen Montag, den 10. Dezember 2018, im Alter von 91 Jahren verstorben. Dies berichtet die Online-Plattform kath.net am 11. Dezember 2018. Spemann wurde vielerorts als Denker und Berater geschätzt, u.a. auch von Papst Benedikt XVI. Mit seinen Veröffentlichungen setzte er sich immer wieder für die Würde des Menschen und den Schutz des menschlichen Lebens ein.

Spaemann wurde am 5. Mai 1927 in Berlin geboren. Er studierte Philosophie, Geschichte, Theologie und Romanistik an den Universitäten Münster, München, Fribourg und Paris und promovierte und habilitierte in Münster. Anschliessend war er Professor für Philosophie an den Universitäten Stuttgart, Heidelberg und München. Spaemann war verwitwet und hatte zwei erwachsene Kinder.

Der Gottesglaube hatte für Spaemann festen Bestand. Für ihn war die Spur Gottes in der Welt der Mensch, der nach seinem Ebenbild geschaffen wurde. In seinen Veröffentlichungen setzt sich Spaemann immer wieder für den Schutz des menschlichen Lebens von seinem Beginn bis zum natürlichen Tod ein. Er kritisierte deshalb Vorschläge zur – wenigstens teilweisen – Freigabe der Tötung auf Verlangen und zu einer „Liberalisierung“ der Sterbehilfe.

Grundlage dafür waren sein Verständnis von Person und Menschenwürde, das jegliche Relativierung des Rechts auf Leben mit Zeitpunkten, Fristen und anderen Bedingungen zurückweist. Mit dem ehemaligen Verfassungsrichter Ernst-Wolfgang Böckenförde formulierte er gemeinsam den Grundsatz: „Wenn es überhaupt so etwas wie Rechte der Person geben soll, kann es sie nur geben unter der Voraussetzung, dass niemand befugt ist, darüber zu urteilen, wer Subjekt solcher Rechte ist.“ Die Menschenwürde kommt der Person nicht unter der Voraussetzung bestimmter Eigenschaften, sondern allein aufgrund ihrer biologischen Zugehörigkeit zur Spezies Mensch zu.

Spaemann galt als Vertreter einer aristotelisch geprägten Naturphilosophie. In seinen Beiträgen zur Rechtsphilosophie betonte er die „Aktualität des Naturrechts“. Ebenso nahm er Stellung zu den Fragen der Erziehung.

Ein ausführlicher Nachruf ist zu lesen unter: www.kath.net