Das Jahr 2021 war laut der World Watch List 2022 (WWL 2022) das schlimmste in der Geschichte hinsichtlich der Verfolgung von Christen. Diese hat in den letzten fünf Jahren um fast 70 Prozent zugenommen, durchschnittlich 16 Christen wurden weltweit jeden Tag wegen ihres Glaubens ermordet. Vom 12. bis 20. November 2022 findet deshalb weltweit die „Aktion Red Week“ statt, die vom Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) organisiert wird.

Verfolgung ist für viele Menschen eine schreckliche Realität. Hass und Gewalt treffen Angehörige aller Religionen, besonders jedoch Christen: 200 Millionen Christinnen und Christen leiden laut „Kirche in Not“ weltweit unter Verfolgung. Die Zahl entspricht einem von sieben Christen weltweit. Ein Nachlassen ist nicht in Sicht, im Gegenteil: Die WWL verzeichnet 2021 einen Anstieg von 20 Millionen Verfolgten gegenüber dem Vorjahr und damit die höchste Verfolgungsrate seit der Veröffentlichung der ersten Liste vor 29 Jahren. Im Berichtszeitraum wurden 5898 Christen wegen ihres Glaubens ermordet, eine Zahl, die gegenüber dem Jahr 2020 einen Anstieg von 24 Prozent darstellt. Zudem wurden 6175 Gläubige ohne Gerichtsverfahren festgenommen, verurteilt oder inhaftiert. 3829 Christen entführt. 5110 Kirchen und andere christliche Gebäude (Schulen, Klöster usw.) wurden aus Hass gegenüber Christen angegriffen und entweiht. „Verfolgte Christinnen und Christen brauchen unsere Aufmerksamkeit, unsere Hilfe und unser Gebet“, schreibt ACN-Geschäftsführer Jan Probst in seiner Medienmitteilung vom 2. September 2022.

Mit der „Aktion Red Week“ lädt das Hilfswerk „Kirche in Not“ Pfarreien, Gebetsgruppen und Einzelpersonen ein, für verfolgte Christen zu beten, Veranstaltungen und Gottesdienste zum Thema zu organisieren und Klöster, Kirchen oder andere Gebäude rot zu beleuchten. Probst erklärt: „Im Zentrum der Aktion stehen Information und Gebet, die rote Beleuchtung ist das dazugehörige äusserliche oder innerliche Signal.“

Bereits seit 2015 wird durch das rote Anstrahlen von Kirchen und staatlichen Gebäuden die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Schicksal verfolgter und benachteiligter Christen gelenkt. Viele berühmte Bauwerke wurden in den vergangenen Jahren rot beleuchtet, darunter das Kolosseum und der Trevi-Brunnen in Rom, die Christusstatue in Rio de Janeiro, das österreichische Parlamentsgebäude sowie in Deutschland der Paderborner und Frankfurter Dom.