Am 12. Januar wird in Marburg wieder das „Unwort des Jahres“ bekanntgegeben. Die sprachkritische Aktion, 1991 ins Leben gerufen, macht auf unangemessenen Sprachgebrauch aufmerksam. Sie beanstandet Wörter, mit denen die Menschenwürde missachtet wird, die demokratischen Grundsätzen entgegenstehen oder gesellschaftliche Gruppen diskriminieren; dazu zählen insbesondere euphemistische, verschleiernde oder irreführende Formulierungen. Bis zum 31. Dezember 2021 wurden über 600 Vorschläge mit rund 300 Wörtern online eingereicht.

Auffällig sei die Fokussierung auf coronabedingte Begriffe, meint Constanze Spieß, Sprecherin der Jury. Der Klimawandel sei in den Einreichungen nicht mehr so präsent wie vor einigen Jahren noch. Im Themenfeld Klima und Klimawandel dominiert der Begriff Öko-Terrorismus, im Bereich Migration der Begriff Pushback (im Zusammenhang mit Zurückweisungen an der EU-Aussengrenze). Vor allem die Impfdebatte sei gespiegelt durch Begriffe wie Impfmassaker, Querdenker und systemrelevant. 2020 wurden zum ersten Mal zwei Unwörter gekürt: Corona-Diktatur und Rückführungspatenschaften.

Quelle: VDS / https://www.t-online.de/leben/id_91290514/unwort-des-jahres-2021-querdenker-und-systemrelevant-sind-vorschlaege.html / https://www.rtl.de/cms/suche-nach-dem-unwort-des-jahres-viel-corona-wenig-klimawandel-4880607.html